In der Bloor-Akademie will man am liebsten nicht einmal begraben sein. Und doch hat es den sympathischen Titelhelden Charlie Bone auf diese Anstalt für besonders begabte Kinder verschlagen. Immerhin kann Charlie mit den Abbildungen von Personen sprechen, die auf Fotografien oder Gemälden zu sehen sind, und verfügt auch sonst noch über einige herausragende Fähigkeiten, die den Bösen dieser Welt ein Dorn im Auge sind! Allen voran gilt das für Ezekiel Bloor, der im Laboratorium seiner Akademie den Knochen eines Zauberpferdes neues Leben einhaucht. Aber der Schuss geht deutlich nach hinten los. Denn das Pferd ist keineswegs so brutal wie erhofft, sondern hilft im Gegenteil sogar Charlie auf der Suche nach dem Schloss der tausend Spiegel, in der der Nachfahr des Roten Königs seinen Vater vermutet. Trotzdem bleiben eine Menge Probleme -- vor allem darum, weil sein guter Freund Tancred die Seiten wechselt ... Wer Charlies andere Abenteuer -- Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder, Charlie Bone und das Geheimnis der blauen Schlange und Charlie Bone und die magische Zeitkugel -- noch nicht kennt, wird vielleicht schon beim Cover-Bild etwas stutzen. Denn das, was Illustratorin Regina Kehn da (durchaus attraktiv und zum Lesen animierend) auf das Titelbild gezaubert hat, sieht doch sehr nach einem Versuch aus, auf den Erfolgszug von Harry Potter aufzuspringen. Wer aber Charlie Bone schon kennt oder wer nur einfach das Buch aufschlägt, um sich darin festzulesen, wird in positivem Sinn überrascht. Denn Charlie Bone und das Schloss der tausend Spiegel ist beste und im besten Sinn originelle Jugendbuch-Literatur. Während Harry Potter doch von Band zu Band ein wenig mehr schwächelt, bleibt Charlie stets auf dem Niveau des ersten Buchs. Und das ist das größte Kompliment, das man dem Band machen kann. Für Kinder ab zehn Jahren. --Isa Gerck Quelle:
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