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Gustav Mahler: Visionär und Despot. Porträt einer Persönlichkeit

Gustav Mahler: Visionär und Despot. Porträt einer Persönlichkeit
Autor: Constantin Floros
Verlag: Arche Verlag
Gebundene Ausgabe
Auflage:
Seiten: 315
ISBN-10: 3-7160-3901-2
ISBN-13: 978-3-7160-3901-4
ISBN: 3716039012
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Mahler-Biographien gibt es zuhauf. Die größte unter ihnen, das dreibändige Riesenstandardwerk von Henry-Louis de La Grange (leider in Deutschland noch immer unveröffentlicht), gilt als derart umfassend und ehrfurchtgebietend, daß sich Biographen nun getrost auch anderen Aspekten im Leben des Komponisten und Dirigenten zuwenden können. So auch Constantin Floros, der sich der bislang wenig beachteten "inneren Biographie" Mahlers annimmt.

Gustav Mahler hatte eine Vision. Seine Symphonien sollten die Natur deuten, das "Göttliche Jenseits" musikalisch ausleuchten. Innerhalb kürzester Zeit arbeitete er sich als Theaterkapellmeister durch die Provinz hoch in den Olymp: mit 37 Jahren Wiener Hofoperndirektor! Ein Superstar. Und dennoch litt er darunter, nur zwei Ferienmonate im Jahr Zeit für eigene Werke zu haben. Trotz triumphaler Opernaufführungen ließen ihn Antisemitismus und Ränkespiele nach zehn Jahren sein Amt niederlegen. Viele sahen ihn damals nicht ungern gehen. Mahler war schwierig, gelinde gesagt. Sein Hang zum Perfektionismus, sein Glaube an die "heilige Tonkunst" war für schlichtere Orchestergemüter nicht einfach nachzuvollziehen. 1907, ein ohnehin schlimmes Jahr -- im Sommer stirbt sein Töchterchen Maria Anna, bei Mahler wird ein schwerer Herzfehler entdeckt. Er hat noch vier Jahre zu leben.

Floros benutzt in diesem Buch vorrangig Mahlers Lieder, um dessen Lebens- und Leidensstationen zu illustrieren, so etwa die "Lieder eines fahrenden Gesellen", entstanden aufgrund der unglücklichen Liebe zu einer Sängerin in seiner Hamburger Zeit. Wesentlichen Raum nehmen auch die Schilderungen seiner Ehefrau Alma ein, die Mahler als widersprüchlichen, zerrissenen Charakter beschreibt. Hier der Gemütsmensch, Bergwanderer und liebevolle Vater, dort der despotische, zu Wutausbrüchen neigende Dirigent, der auch gestandene Orchestermitglieder das Fürchten lehrte.

Und immer wieder Mahlers Todessehnsucht, ein bevorzugtes Sujet in seinen Kompositionen. Wer jemals das "Auferstehn" am Ende der monumentalen Zweiten Symphonie gehört hat, weiß: Gustav Mahlers Jenseits ist wunderschön! --Ravi Unger
Quelle:




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