Robbie Williams ist einer der größten Stars, die der ohnehin nicht gerade dünn besiedelte internationale Pop-Olymp beherbergt: Er ist vielleicht sogar der größte Entertainer seit Michael Jackson. Robbie Williams ist Sex, Leidenschaft, Magie, Verzückung, großes Gefühl und große Show. Robbie Williams ist Gott, so einfach ist das. Aber Robbie Williams ist auch ein Mensch, ein Mensch wie du und ich, ein Mensch, der es nicht immer einfach hatte im Leben. Der Star als Mensch -- das ist es, was wir lesen wollen, in den Zeitschriften beim Friseur, in der Bravo, in Biografien wie dieser. Und Paul Scott, englischer Journalist und Showbiz-Fachmann, befriedigt treffsicher diesen voyeuristischen Wunsch nach intimen Informationen über den Star, dessen Poster über unserem Bett hängt und der uns bis in unsere Träume hinein beschäftigt. Er hat gründlich und aufwändig recherchiert, hat Familienangehörige, enge Freunde, Kollegen befragt und dabei viel Interessantes und bislang Unbekanntes ans Tageslicht befördert. So lesen wir von Robbies Kindheit in der mittelenglischen Arbeiterstadt Stoke-on-Trent, dem Scheitern der Ehe seiner Eltern, dem unwiderruflichen Bruch mit seinem Vater. Wir lesen vom kometenhaften Aufstieg des jungen Rob mit der Boygroup Take That, dem plötzlichen Star-Rummel und von Robbies Schwierigkeiten, damit fertig zu werden. Wir lesen, dass er nach der Auflösung von Take That zum "größten Loser des Pop" wurde, sich vor aller Augen mit Alkohol, harten Drogen, einem exzessiven Sexleben selbst zugrunde richtete, einen Selbstmordversuch unternahm, dass er am Ende war. Und wir lesen von seinem von niemandem für möglich gehaltenen Comeback, an dessen (vorläufigem) Ende der höchst dotierte Plattenvertrag der englischen Geschichte stand. Angels & Demons ist ein sehr privates Buch, das nicht nur Anekdoten, Klatsch und Tratsch und sowieso schon längst bekannte Fakten zusammenmischt, sondern eine wirklich runde, gelungene Biografie, die Robbie Williams von Seiten zeigt, die normalerweise im Dunkeln bleiben. Das durch eindrucksvolle (teilweise vorher unveröffentlichte!) Fotos ergänzte Buch liest sich wie ein Roman, dessen Hauptfigur nicht ein Star, sondern ein instabiler, man muss schon sagen einsamer Mensch ist, der auf der Suche nach sich selbst viel riskiert, viel gewonnen, aber auch viel verloren hat. --Christoph Nettersheim Quelle:
|