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Schwule Schurken

Schwule Schurken
Autor: Eric Walz
Verlag: Männerschwarm
Gebundene Ausgabe
Auflage:
Seiten: 264
ISBN-10: 3-935596-04-9
ISBN-13: 978-3-935596-04-6
ISBN: 3935596049
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Schwule, das sind die Schönen, die Sensiblen, die Ästheten -- Edgar Walz schafft dieses Vorurteil gründlich aus der Welt. Er zeigt die Machenschaften schwuler Schurken in ihrem ganzen grausamen Ausmaß. Da gibt es den Massenmörder Jeffrey Dahmer (1960-1994). Er tötete 17 Jungen, zerstückelte sie und bewahrte Andenken seiner Opfer als eine Art heiliger Objekte in einem Schrein auf. "Jeffrey Dahmer ist nicht der größte Schurke in diesem Buch, aber seine Taten sind sicher die scheußlichsten", schreibt Walz. Am ehesten reicht vielleicht Maximilien Robespierre (1758-1794) an Dahmer heran. Er unterschrieb mit seinem Geliebten Saint-Jus zehntausende von Hinrichtungsbefehlen und Haftdekreten: "Mord à la mode" nennt Walz das.

Es sind kleine, nachhaltige Biografien, die Walz zusammengestellt hat. Er stellt Entwicklungen und persönliche Beweggründe dar. Alfred Redl (1864-1913) beispielsweise, Oberst im Generalstab Österreich-Ungarns, beging Hochverrat, um einen Geliebten halten zu können. "Nicht die Homosexualität an sich macht[e] ihn erpressbar, sondern ihre Ächtung." Dass dies gleichzeitig den Tod für Soldaten im Ersten Weltkrieg bedeutete, macht Walz deutlich. Überhaupt sind die meisten schwulen Schurken in einem einflussreichen und teilweise extremen Umfeld zu finden: Nazi Ernst Röhm (1887-1934), der rechte Verführer Michael Kühnen (1956-1991), Putschist Yukio Mishima (1925-1970), Kriegsherr Friedrich der Große (1712-1786), der besessene Alexander der Große (356-323 v. u. Z.), der unheilige Vater Papst Sixtus der IV. (1414-1484) und FBI-Chef J. Edgar Hoover (1895-1972). Hoover sorgte für die gesellschaftliche Ächtung Homosexueller in Amerika, während er selbst ausgelassen mit äußerst attraktiven "Masseuren" Midnight-Partys feierte, in denen er als Gastgeberin Mary im Mittelpunkt stand.

Drei Kriterien lagen Walz bei der Auswahl der elf Schurken zu Grunde: die Vorstellung nur eines Typus von Schurke, unterschiedliche Epochen und die Nationalität beziehungsweise Herkunft. Es bleibt somit noch einer zu nennen: Heliogabal (204-222). Mit 14 Jahren wurde der Knabe über Nacht Kaiser Roms und damit mächtigster Mann. Seine kurze Regierungszeit wurde durch erstaunliche und konsequent betriebene Exzesse zu einem einzigen Skandal. So spannte er nackte Frauen vor sein Gespann und töte aus Spaß. Walz nennt ihn den schönen ("und geilsten") Tyrann. Merkwürdig nur, dass die Lektüre solcher Gewalttätigkeiten Vergnügen bereitet. Das aber mag am Spannungsbogen liegen, den Walz für nahezu jeden Schurken findet. --Mathias Mahler
Quelle:




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