Das virtuelle Studio Reason ist der wahr gewordene Traum all derer, die elektronische Musik produzieren wollen, aber nicht bereit sind, mehrere tausend Mark in das entsprechende Equipment zu investieren. In der Sound-Qualität den Hardware-Lösungen oft ebenbürtig, vereinigt es in sich fast die komplette Studioumgebung vom Sequencer über verschiedene Klangerzeuger bis zu Effektgeräten und Mischpult. Zwar ist die Software insgesamt sehr bedienerfreundlich geraten, doch um wirklich alle Möglichkeiten, die sie bietet, auszuschöpfen, benötigen insbesondere Einsteiger öfter Hilfestellung. Thomas Alkers Reason in der Praxis enthält nicht nur eine detaillierte Einführung in das Programm, sondern gibt darüber hinaus wertvolle Praxis-Tipps und Optimierungs-Ratschläge, die auch fortgeschrittene Anwender interessieren dürften. Die teilweise sehr speziellen Hardware-Anforderungen von Reason werfen manchmal schon Probleme auf, bevor man dem Programm auch nur den ersten Ton entlockt hat. Thomas Alker nennt daher am Anfang seines Buchs realistische Systemvoraussetzungen, gibt Installationshinweise und schlägt Lösungen für die gängigsten Probleme vor. Es folgt eine Darstellung von Konzept und Aufbau der Software sowie genaue Erläuterungen zur Bedienung der einzelnen Komponenten. Auch deren virtuelle Verkabelung, das so genannte Routing, wird ausführlich besprochen. Sämtliche Erklärungen sind präzise und umfassend, jedoch nie weitschweifig. Auf großformatige Farbdarstellungen wurde zu Gunsten zahlreicher, kleinerer Abbildungen, die das jeweilige Bedienelement anschaulich wiedergeben, verzichtet. Von zentraler Bedeutung ist für viele Reason-Anwender das Zusammenspiel mit externer Hard- und Software, wie beispielsweise Audio-Sequencern oder Faderboxen. Reason in der Praxis zeigt hier, was derzeit möglich und wie dabei grundsätzlich vorzugehen ist. Tipps und Tricks zu Klangerzeugung, Hardware-Fragen und Optimierung von Latenzzeiten (der Reaktionsgeschwindigkeit des Programms) gehen über reine Bedienungshinweise hinaus. Wer sich ohne musikalische Vorbildung an die Produktion elektronischer Musik heranwagt, wird besonders dankbar für das Kapitel über Arrangement und Abmischung sein. Zusätzlich stellt Alker interessante Sampling-CDs vor und widmet sich der boomenden Reason-Community. Interviews mit einigen ihrer Vertreter sowie eine Link-Sammlung geben hier einen ersten Einblick. Selbstverständlich fehlt auch die obligatorische Buch-CD mit Demos, Shareware-Programmen und Beispielsounds ausgewählter Sampling-CDs nicht. Fazit: Einsteigern sowie allen, die die ersten Schritte mit Reason hinter sich haben und nun an ihre Grenzen stoßen, kann Reason in der Praxis rundweg empfohlen werden. --Holger Otto Quelle:
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