Final Cut Pro ist eine der absoluten Killer-Applikationen für die Apple-Plattform. In Funktionsumfang und Handling mit weit teureren Programmen vergleichbar, hat es sich unter Cuttern schnell einen mehr als guten Ruf erworben. Die Version 2 der Schnittlösung arbeitet sogar mit Echtzeitsystemen wie Matrox RTMac zusammen und wird damit auch für Profis interessant. Andreas Zerr führt in seinem Buch Final Cut Pro 2 in die praktische Arbeit mit der Schnitt-Software ein. Das 600 Seiten starke Werk umfasst dabei sämtliche Aspekte von den elementaren Grundlagen ("Was ist digitales Video?") bis hin zu aufwändigen Compositing-Funktionen. Erfahrene Computer-Cutter wissen, wie entscheidend die richtige Konfiguration des Rechners und der Peripherie sind, wenn es um Videoschnitt geht. Seit Einführung von FireWire und DV hat sich die Situation zwar sehr entspannt, dennoch bleibt viel Raum für Systemoptimierungen und Konfigurationsfragen. Zerr behandelt die Thematik denn auch in der gebotenen Ausführlichkeit. Nach einer Einführung in die Benutzeroberfläche von Final Cut Pro folgen die ersten Anleitungen zur eigentlichen Arbeit mit dem Programm. Die Aufnahme von Rohmaterial, Roh- und Feinschnitt, Audiobearbeitung sowie das Anlegen von Übergängen bilden hier die zentralen Stationen. Das Kapitel zum Thema "Rendern" bietet vor allem Anwendern mit weitergehenden Ambitionen viel Erhellendes. Oft scheitert das kostengünstige Erstellen einer Broadcast-tauglichen Produktion nämlich nur an Kleinigkeiten, die sich mit entsprechendem Know-how relativ leicht umgehen ließen (etwa das Problem der unterschiedlichen RGB- und YUV-Farbräume). Fortgeschrittene Anwender werden insbesondere die anschließenden Kapitel, die sich im weiteren Sinne um den Themenkreis "Compositing" drehen, aufmerksam studieren. Hierzu zählen unter anderem die Abschnitte über Bewegungskontrolle, Filter oder Animation. Anhand von Beispielen und zahlreichen (teilweise farbigen) Bildern lassen sich auch komplexe Arbeitsprozesse gut nachvollziehen. Absolute Profis, die sich ihre Effekte selbst basteln möchten, bekommen sogar eine Einführung in FXScript geliefert. Bei den abschließenden Erläuterungen zu "Projektmanagement" und den verschiedenen Ausgabemöglichkeiten wird es dann auch für Einsteiger wieder interessant. Obwohl Andreas Zerr als Produktmanager auf der Lohnliste der Firma Apple steht, legt er mit Final Cut Pro 2 ein vollkommen sachlich und neutral geschriebenes Buch vor, das ohne jede Werbeprosa auskommt. Selbst kleine Schwächen des Apple-Produkts --wie beispielsweise die fehlende Voice-over-Funktion -- werden nicht verschwiegen. Wenn möglich, liefert Zerr Tipps zur Umgehung der auftretenden Probleme. Insgesamt spricht das Buch einen weiten Interessentenkreis vom ambitionierten Einsteiger bis zum umstiegswilligen Profi-Cutter an. --Holger Otto Quelle:
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