Spuren der Vergangenheit zu suchen ist ihr Leben, ihre Passion. Aber als die ArchĂ€ologin Louise Cantor fĂŒr einen Vortrag in ihre Heimat Schweden reist, holt sie eine grausame Gegenwart ein: Henrik, ihren einzigen Sohn, findet Louise bei einem Ăberraschungsbesuch tot in seinem Bett vor. Aufgrund der Ăberdosis Schlaftabletten glauben alle an Selbstmord. Nur Louise weigert sich, dies als ErklĂ€rung hinzunehmen. TatsĂ€chlich findet sie in Henriks Wohnung stapelweise versteckte Notizen, in denen von Geheimhaltung und einem verschwundenen Gehirn die Rede ist -- Kennedys Hirn! Um herauszufinden, ob eine Verbindung zwischen Henriks Tod und seinen Recherchen zu dieser Theorie existiert, begibt sich Louise auf eine Odyssee, die sie von Schweden nach Australien, Barcelona und schlieĂlich zum schwarzen Kontinent nach Mozambique fĂŒhrt. Schicht fĂŒr Schicht nĂ€hert sich die ArchĂ€ologin dem Kern der Wahrheit und erfĂ€hrt dabei unglaubliche Dinge ĂŒber das Leben ihres Sohnes. Die Verschleierung um Kennedys Tod war in seinen Augen lediglich wie ein âHandbuch fĂŒr die LĂŒge der Weltâ. Den AusmaĂen der Korruption in Afrika nachzugehen, war Henriks wirkliches Ziel. Dabei stellte er zu viele neugierige Fragen. Das wird Louise klar, als sie von Menschen hört, die man ohne Skrupel Versuchstieren gleich fĂŒr medizinische Tests benutzt ⊠Der Titel von Henning Mankells Roman ist etwas irreleitend: Immerhin handelt es sich bei Kennedys Hirn um einen Afrika-Roman. Wer Mankells Afrika-Romane kennt, ist mit seiner unverschönten Darstellungsweise der MissstĂ€nde bestens vertraut. Dass der schwedische Autor weiĂ, wovon er spricht, spĂŒrt man -- schlieĂlich wurde Mozambique 1996 zu seiner wahren Heimat. Was er seitdem dort erlebt hat, erfahren wir eindrucksvoll in Romanen wie etwa Der Chronist der Winde. Sein eigener âZornâ war es -- so Mankell im Nachwort zu Kennedys Hirn --, der ihn nun zu diesem Roman âantriebâ. Diesem Zorn sollte man sich nicht entziehen. --Fenja Wambold Quelle:
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