Am 24. MĂ€rz 1999 begannen die NATO-Luftangriffe gegen Jugoslawien. Sie dauerten volle 78 Tage und endeten mit einer Niederlage der Belgrader FĂŒhrung. "We won the war", verkĂŒndete Bill Clinton damals, aber die wahren Sieger waren andere: die Kosovo-Albaner. "In extrem kurzer Zeit" besiegten sie einen Gegner, "dem sie in militĂ€rischer Hinsicht hoffnungslos unterlegen waren", resĂŒmiert Heinz Loquai. Der ehemalige OSZE-Mitarbeiter und Brigadegeneral hat in seiner kritischen Studie Der Kosovo-Konflikt. Wege in einen vermeidbaren Krieg die Zeit von Ende November 1997 bis MĂ€rz 1999 untersucht. GestĂŒtzt auf Berichte der deutschen Botschaft in Belgrad und der Kosovo-Verifikationsmission analysiert Loquai Strategie und Verlauf des BĂŒrgerkriegs, die Rolle von OSZE und NATO sowie die gescheiterten Versuche, den Konflikt politisch zu lösen. Seine Untersuchung offenbart die "zumeist einseitige und eindimensionale" Darstellung des Kosovo-Konflikts in den deutschen Medien und lĂ€sst erhebliche Zweifel daran aufkommen, ob es ĂŒberhaupt einen serbischen Plan zur systematischen Vertreibung der albanischen Bevölkerung, den sogenannten "Hufeisenplan", gab. --Stephan Fingerle Quelle:
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