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Weit ist der Weg nach Zicherie: Die Geschichte eines geteilten Dorfes an der deutsch-deutschen Grenze

Weit ist der Weg nach Zicherie: Die Geschichte eines geteilten Dorfes an der deutsch-deutschen Grenze
Autor: Heinrich Thies
Verlag: Hoffmann und Campe
Taschenbuch
Auflage:
Seiten: 335
ISBN-10: 3-455-09529-1
ISBN-13: 978-3-455-09529-6
ISBN: 3455095291
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Deutschland, 1945. Die Soldaten der Roten Armee reißen die Asphaltdecke der Straße auf und bauen eine Barrikade mit roter Fahne und Sowjetstern obendrauf. Ab sofort sind die zusammengewachsenen Dörfer Zicherie und Böckwitz getrennt. Anfangs noch durchlässig, wird die deutsch-deutsche Grenze Schritt für Schritt zum undurchdringlichen Todesstreifen.

Beim alten Gastwirt Lenz befand sich die Theke im Böckwitzer Osten, der Schuppen im Westen der neuen Grenze. Erst mussten die nach Zicherie gehenden Fenster zugenagelt werden. Doch damit nicht genug: Die Wirtsfamilie wurde vertrieben, das Haus abgerissen.

Desillusioniert flüchteten viele Böckwitzer in den Westen, einige nach Zicherie. Von dort aus blickten sie schweren Herzens über die neue Grenze hinweg auf ihre altes Hab und Gut. Doch als Gorbatschow in der Sowjetunion an die Macht kam, begann der Anfang vom Ende der DDR. Am 18. November 1989 tuckerten schließlich Trabis über die gefallene Grenze von Böckwitz nach Zicherie. Einer Zeit grenzenloser Freude folgte die Einsicht, dass aller Neuanfang schwer ist.

Autor Heinrich Thies lässt die Menschen vor Ort ausgiebig zu Wort kommen. So entsteht ein authentisches Bild der Nachkriegszeit, in der Deutsche zum Spielball politischer Interessen wurden. Heute bereits lehrreich wie lesenswert, werden diese wahren Begebenheiten künftig ein wertvolles Dokument der Zeitgeschichte darstellen.

Das Schicksal der Menschen in Zicherie und Böckwitz steht stellvertretend für das ganze Ausmaß der Tragik der deutschen Teilung. Dies erinnert heute daran, welch Glück uns die wiedergewonnene Freiheit bescherte. Und da viele Deutsche schon nicht mehr an die Einheit geglaubt hatten, lernen wir für die Zukunft, auch in schwierigen Zeiten die Hoffnung nicht zu verlieren. --Herwig Slezak
Quelle:




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