Fans der Serie werden es schon am äußeren Erscheinungsbild erkannt haben. Mord ... heißt das Schlüsselwort, gekrönt wird das Ganze von einer der giftig-erotischen Illustrationen aus der Feder von Bengt Fosshag. Das (durchaus wörtlich zu nehmende) Erfolgsrezept der „Sisters in Crime“, Andrea C. Busch und Almuth Heuner, wird fortgesetzt: Erst meucheln, dann ausgiebig tafeln. Ein Erfolgstitel der Reihe, Mord zum Dessert, wurde nun in erweiterter Fassung unter neuem Titel wieder aufgelegt. Den mordlüsternen Gourmet erwarten nun drei brandneue Geschichten und mehr als 25 neue Rezepte für die Festtagstafel. Trübe Winterabende -- kommet herbei! Die 21 hier versammelten Kurzkrimis kreisen allesamt um nationale und internationale Feiertage. Gestartet wird mit einem todtraurigen „Valentinstag“, an dem sich eine einsame Frau aus dem Fenster stürzt, weil ihr E-Mail-Bekannter das lang herbeigesehnte Treffen mit ihr verschmähte. Das liebevoll zubereitete „Verführungsmenü zum Valentinstag“, das die Kommissarin im Kühlschrank unangetastet vorfindet, lässt sich im Anhang nachlesen- und kochen („Samtige Lachs-Kartoffel-Suppe“, gekrönt von „Mousse au praliné“). Bringt zu „Aschermittwoch“ eine trauernde Witwe ihre gesamte Sippschaft aus Erbschleichern mit dem Samen der Engelstrompete um die Ecke („...Pfefferkörnern sehr ähnlich“), bleiben wir natürlich von diesem sehr speziellen Rezept verschont. Das Prinzip ist klar: Vom St. Patricks-Day über das Pessach-Fest, vom gemütvollen Muttertag bis zum japanischen Kirschblütenfest; nach jedem schmutzigen Geschäft wird Schlichtes bis Erlesenes gebrutzelt. Sämtliche Rezepte klingen professionell und lecker, die Qualität der Crime-stories schwankt da schon eher. Auch der Klappentext, der vollmundig von „21 Autoren aus aller Welt“ schwärmt, klingt nach Hybris. Das Hauptkontingent bestreiten 18 mehr oder weniger bekannte Übersetzerinnen und Autorinnen, die überwiegend aus good old Germany stammen, während gerade mal vier Männer ihren bescheidenen Beitrag entrichten. Eine kleine Merkwürdigkeit am Rande: Ist die hohe Frauenquote ausreichend Grund genug, ein über Gebühr häufiges, unfreundliches Männerbild zu transportieren, wie auch eine scharfsinnige Amazon-Leserin anmerkte? Aber dies, wie auch der „Teufelsregen-Salat“, sollte uns nicht auf den Magen schlagen. --Ravi Unger Quelle:
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