Kommissar Kurt Wallander wird unfreiwillig Zeuge der Selbstverbrennung eines jungen MĂ€dchens. Wenig spĂ€ter geschieht der erste einer Reihe von Morden, die allesamt mit fĂŒrchterlicher Grausamkeit verĂŒbt werden und darin gipfeln, daĂ der TĂ€ter jedes seiner Opfer des Skalps beraubt. Verbindungen zwischen den Ermordeten scheinen die einzigen SchlĂŒssel zur Lösung der Mordserie zu sein. Niemand kommt auf die Idee, ZusammenhĂ€nge an ganz anderer Stelle zu suchen. Henning Mankell ist in seiner schwedischen Heimat innerhalb der Literaturszene lĂ€ngst ein Star. Bereits 1991 erhielt er dort den wichtigsten Krimipreis. In Deutschland gelang ihm zunĂ€chst weder mit seinen Kriminalromanen noch mit den ebenfalls prĂ€miierten KinderbĂŒchern der groĂe Durchbruch. Die Wende gelang mit Die fĂŒnfte Frau, die sich bis dato ĂŒber 200.000 mal verkauft hat. Was zeichnet seinen grĂŒblerischen Polizisten vor anderen aus? Der Autor gestattet Wallander ein Privatleben, das sich im Grunde wenig von dem des Durchschnitts- lesers unterscheidet. Auf der anderen Seite hat ihn Mankell nicht mit einem Zuviel an PrivatsphĂ€re ausgestattet, auch langweilt er nicht mit ĂŒbermenschlichen Eigenschaften. Wallanders Arbeitsweise ist die eines TĂŒftlers, der jedem Detail nach -- und auf den Grund geht. Ihm fallen die Lösungen nicht in den SchoĂ. Dennoch ist er ist kein primus inter pares, sondern eindeutig respektierter Chef im Team. Zusammenhang heiĂt das Zauberwort fĂŒr Wallander in dieser verzwickten Mordserie. Gelingt es, die Verbindung der Opfer untereinander zu entschlĂŒsseln, hat man den Fall gelöst, denkt er. Damit begibt er sich zielstrebig in eine Sackgasse! Der Leser wird zum Mitwisser der mörderischen PlĂ€ne des TĂ€ters, ohne dessen Motive im Detail zu kennen. Er verfolgt das akribische Puzzlespiel der Polizei und des zu Rate gezogenen Psychologen, sieht ihre IrrtĂŒmer, sieht auch, wie sie der Lösung nĂ€herkommen. Henning Mankell ist in der Lage, aus diesen Perspektiven genau das Unbehagen und die atmosphĂ€rische Spannung zu entwickeln, durch die sich groĂe Kriminalromane auszeichnen. --Ulrich Deurer Quelle:
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