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Tödliche Luftschlösser

Tödliche Luftschlösser
Autor: Jean-Patrick Manchette
Verlag: Distel
Taschenbuch
Auflage:
Seiten: 200
ISBN-10: 3-923208-63-4
ISBN-13: 978-3-923208-63-0
ISBN: 3923208634
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Thompson ist ein Berufskiller mit Magenproblemen: Jedes Mal, wenn er einen Auftrag erhält, wird er von Übelkeit heimgesucht. Er bekommt keinen Bissen mehr herunter, und wenn sich die Angelegenheit zu lange hinzieht, kann es schon einmal zu inneren Blutungen kommen. Deshalb hat er beschlossen, nur noch diesen einen Auftrag anzunehmen und sich dann zur Ruhe zu setzen. Einen kleinen Jungen soll er umbringen, einen verzogenen Sprössling einer reichen Familie. Das ist zwar nicht nett, aber Leute mit schwachen Nerven sollten sich sowieso einen anderen Job suchen. Und die Bezahlung ist mehr als großzügig.

Julie, das Kindermädchen des kleinen Peter, ahnt noch nicht, was ihrem Schützling droht. Allerdings hat sie auch so Probleme genug: Peters Vormund hat sie aus einer psychiatrischen Anstalt herausgeholt, damit sie sich um den nervtötenden Rotzbengel kümmert. Mittels Alkohol und Tabletten hält sie sich auf den Beinen, und als sie und der Junge von zwei grobschlächtigen Kerlen entführt werden, hält sie das anfangs für einen bösen Traum. Dann erkennt sie den Ernst der Lage und beschließt, sich zur Wehr zu setzen. Mit katastrophalen Folgen für alle Beteiligten.

Es ist fast zu schön, mit welcher Konsequenz das Gesamtwerk des französischen Krimistars Jean-Patrick Manchette innerhalb der vorzüglichen Série Noire Stück für Stück neu aufgelegt wird. Mit Tödliche Luftschlösser sind wir nun bei den wirklich gnadenlosen Romanen des Meisters angekommen. Bei Manchette bedeutet Realismus den vollständigen Verzicht auf Mitleid oder gar Kitsch. Seine Protagonisten verfügen über wenig Handlungsspielraum, von einer irgendwie gearteten Freiheit des Willens ganz zu schweigen. Nach den letzten Seiten dieses Romans muss man erst einmal tief Luft holen und einmal mehr zugeben: Was Manchette unter einer Tour de Force versteht, macht ihm keiner nach. Atemberaubend! --Hannes Riffel
Quelle:




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