Gefühle können so überraschend, gefährlich und überwältigend sein wie die wilden Tiere eines Dschungels. Wenn wir zum Beispiel im Gespräch mit einem Geschäftspartner einen Wutanfall bekommen, kann dies sehr unangenehme Folgen haben. Angstgefühle dagegen sind vielleicht eher wie Schlingpflanzen, die uns am Weiterkommen hindern. Unzufriedenheit, Neid und Ärger können uns von innen vergiften und lähmen wie die heimtückischen Bisse von Spinnen oder Schlangen. Dieser Dschungel der Gefühle und die damit verbundenen Probleme finden ihre Entsprechung in einem rasch wachsenden Urwald von psychologischen Hilfsangeboten der verschiedensten Schulen und Ausrichtungen. Die Verhaltenstherapie (VT) ist eine der wenigen Behandlungsmethoden, die eine Zulassung zur Abrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen erhalten haben, da ihre Wirksamkeit durch langjährige Begleitforschung nachgewiesen werden konnte. Eine besondere Form dieser Therapierichtung ist die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT), mit deren Instrumentarium uns Harlich H.Stavemann einen Weg durch den Gefühlsdschungel bahnt. Man unterscheidet drei Stufen bei der Entstehung von Gefühlen: Die augenblickliche Situation (A), das individuelle Bewertungssystem (B), und die daraus folgenden Gefühls- und Verhaltenskonsequenzen (C). Entscheidend für eine Veränderung ist das Bewertungssystem, denn "die Menschen werden nicht durch Dinge beunruhigt, sondern durch die Ansichten, die sie darüber haben" (Epiktet). Diese Erkenntnis machte der amerikanische Psychologe Albert Ellis für die moderne Psychotherapie nutzbar. Damit die Darstellung dieses rationalen Ansatzes nicht spröde wirkt, hat der Autor mit viel Liebe und Sorgfalt zahlreiche motivierende Elemente in sein Buch eingebaut: Witzige Cartoons, anschauliche Fallbeispiele mit originellen bildhaften Bezeichnungen (Gerechtigkeitsapostel, Verrenkungsdeuter, Applausfetischisten, Frau Weißschon, Herr Verzichtnich usw.), Therapie-Protokolle, hervorgehobene Merksätze, Verständnis-Tests und Übungsaufgaben. Seriös, informativ und unterhaltend! --Stephan Schmidt Quelle:
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