Ein Buch, bei dem der Spaß am Lesen bereits vorprogrammiert ist, und dass, obwohl es um Naturwissenschaften geht: Physik, Chemie oder Biologie; Fächer, die nicht unbedingt den Ruf gepachtet haben, die witzigsten und unterhaltendsten zu sein. Der Physikprofessor aus Sydney macht’s möglich: im allseits verständlichen Plauderton geht’s in die Geheimnisse des Alltags. Ein Leichenbestatter hat 1892 die erste Telefon-Durchwahlzentrale installiert, warum? „Die Ehefrau eines Konkurrenten arbeitete beim manuell betriebenen örtlichen Fernamt. Irgendwann kam Strowger zu der Überzeugung, dass Anrufe, die an ihn gerichtet waren, von ihr an seinen Konkurrenten umgeleitet wurden.“ Der ernsthafte Physiker Kruszelnicki mit Hang zur Comedy lässt es nicht bei Geschichten bewenden, er reichert an und schmückt aus mit Zahlen, Fakten, Daten und Statistiken, einer Fülle an Informationen mit großer Dichte, ein Jonglieren mit Wissen das offensichtlich Spaß macht und ansteckend wirkt. „Plötzlich müssen Sie fernab jeder Bebauung auf die Bremse steigen, um nicht auf den Vordermann aufzufahren“, schreibt der beliebte Wissenschaftsjournalist. Wenn’s weitergehe, und man vergeblich nach einer Ursache für den Stillstand Ausschau halte, nichts finde, dann war es eine Schockwelle. Und während er dieses Phänomen erklärt, packt er voller Leidenschaft für jedes der 17 Kapitel alles dazu, was es zum Thema Straßen sonst noch zu sagen gibt. „Der längste Verkehrsstau entstand...1980 in Frankreich. Er war rund 175 Kilometer lang...“ Und natürlich ist es absolut kein Witz, wenn da behauptet wird, mit Telefonen könne man Fische fangen, oder Männerbrüste könnten Milch produzieren, oder Frauen könnten die Männer „erschnüffeln, deren Gene ihrem Baby ein starkes Immunsystem verschaffen“. Egal was es ist, es sind die Dinge des Alltags, des Zwischenmenschlichen und des täglichen Gebrauchs, denen hier aufgelauert wird. Kenner werden hier ebenso fündig, werden ebenso flotte Schreibe und humorvolle Leichtigkeit schätzen, wie auch Laien, für die das Buch in Manchem vielleicht Anreiz darstellt, der einen oder anderen Sache noch tiefer auf den Grund zu gehen. Wie ja vielleicht der Frage, warum „Geschlechtsverkehr das Gedächtnis eines Menschen schwer beeinträchtigen kann“. Wie auch immer, in dieser amüsanten und klugen Verpackung macht Wissenschaft jedenfalls einen Mordsspaß!--Barbara Wegmann Quelle:
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