Das Immunologie-Buch von heute muss mit der rasanten Entwicklung der Forschung Schritt halten. Und: Immunologie findet in der Regel auf Englisch statt. Die Autorinnen wissen darum; sie wissen aber auch, dass Studierende im deutschen Sprachraum zunächst einmal in ihrer Sprache in das Thema eingeführt werden möchten, ehe sie dann englische Texte lesen und sich via Internet auf dem Laufenden halten. Deshalb haben sie dieses einleitende Buch verfasst, das hervorragend verständlich das Feld für spätere selbstständige Recherchen bestellt. In gut nachvollziehbarer Sprache und gelegentlich auch mit feinem Humor zeichnen sie zunächst die Anfänge der Immunologie nach. So berichten sie vom englischen Bauern Benjamin Jesty, der sonst gerne zugunsten seines beobachtenden Landarztes Edward Jenner unterschlagen wird. 1774 probierte der Impf-Pionier Jesty den Einsatz von Kuhpockenmaterial aus - an seiner Frau. Es folgen knapp 270 Seiten, auf denen das Immunsystem in seinen Grundzügen erläutert wird. Dabei beweisen die Autorinnen Gespür für notwendige Vereinfachungen, ohne den Leser jemals darüber im Unklaren zu lassen, dass das Immunsystem mit seinem Gesamtgewicht zu den "großen Organen des Körpers" gehört und "in seiner Komplexität an das Nervensystem heranreicht". Übersichtliche Kapitel, Zusammenfassungen, Verständnisfragen und ein Glossar mit Fakten und Zahlen machen den Stoff handhabbar - auch und gerade in seinen Details wie der durchnummerierten Klassifizierung in Form beispielsweise des CD-Antigens CD252 bzw. TNFFSF4. Fazit: Ärzte, Lehrer, Apotheker und interessierte Laien werden den Band ebenso zu schätzen wissen wie Studierende der Medizin und Pharmazie, die einen verständlichen und spannenden Einstieg in die Materie suchen. --Dr. Stefan Rusche, Literaturtest Quelle:
|