Diese geballte Power merkt man dem 1.240 Seiten starken Standardwerk absolut an. Geradezu akribisch werden alle übernachtungs- und feinschmeckertechnisch relevanten Städte und Ortschaften von Aachen bis Zwota aufgelistet -- meist mit Mini-Aufzählung der dortigen Sehenswürdigkeiten, in manchen Fällen auch mit kleinem Stadtplan oder Hotel-Foto. Wer gelegentlich Schwierigkeiten hat, Orte wie Berghaupten, Kleinbartloff oder Ruppichteroth auf Anhieb zu lokalisieren, kann sich des 66-seitigen Reiseatlasses bedienen, der als eine Art "geografisches Überbrückungskabel" fungiert. Entsprechende Karten-Verweise erleichtern das Aufspüren.

Insgesamt kommen über 3.100 Hauptorte mit knapp 8.000 Hotels und etwa 3.500 Restaurants zusammen. Eine derart ausführliche Nennung findet sich bei keinem der großen Guide-Konkurrenten. Auch die knappe und schnörkellose Darstellung sucht ihresgleichen. Ähnlich wie bei einer Knopfzelle werden beim Varta-Führer alle wichtigen Infos -- von der Kreditkartenakzeptanz über durchschnittliche Menüpreise bis hin zur Anzahl der Nichtraucherzimmer -- komprimiert gebündelt. Die Verwendung von Piktogrammen und die wortkargen Erläuterungen erinnern da mitunter eher an einen Campingführer als an einen Gourmet-Guide. Aber spätestens bei der Bestenliste, auf der so erlauchte Namen wie Brenner's Park-Hotel oder die Residenz Heinz Winkler auftauchen, wähnt man sich in Gedanken wieder in Abendrobe und nicht mehr im Trainingsanzug.

Ein ganz großes Plus von Der Varta-Führer ist im Übrigen die beigelegte CD-ROM, die im Gegensatz zum Mutterbuch, das sich inhaltlich strikt innerhalb der deutschen Staatsgrenzen bewegt, auch Schlemmer- und Schlummeradressen aus Österreich und der Schweiz parat hält. --Jan König
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