Nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon am 11. September 2001 haben die demokratischen Staaten der Welt mit seltener Einmütigkeit ihre Entschlossenheit bekundet, dem internationalen Terror mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten. Insbesondere die USA haben sich den unerbittlichen Kampf gegen den Terror auf die Fahnen geschrieben. Nach dem Krieg gegen Taliban und Al-Qaida in Afghanistan wollen sie auch den neuerlichen Krieg gegen den Irak als Teil dieses Kampfes verstanden wissen. Immer wieder wurde davor gewarnt, der vernetzte islamistische Terrorismus werde durch diesen Waffengang erst richtig angefacht. Unter denen, die für die Zukunft ohnehin eine Eskalation des Krieges fundamentalistischer Guerillas gegen den Westen befürchten, ist Walter Laqueur einer der prominentesten. Der Terrorismus-Experte vom Zentrum für Strategische und Internationale Studien in Washington hält es dabei nur noch für eine Frage der Zeit, bis die eine oder andere Terrorgruppe auch über biologische, chemische, ja selbst atomare Massenvernichtungswaffen verfügt. Außerdem bestehe eine in ihrer Tragweite unabsehbare Gefahr darin, dass Regierungen islamistische Gruppen als Instrument eines Stellvertreter-Terrorismus nutzten. Die Verbindung zwischen dem Iran und der libanesischen Hisbollah sei das beste Beispiel dafür. Ebenso wie der Irak sei der Iran grundsätzlich bereit, sich zur Durchsetzung seiner außenpolitischen Ziele ausländischer Terrorgruppen zu bedienen. Wegen seiner gegenwärtig weniger exponierten Position sei der Iran bei der Unterstützung ausländischer Terrorgruppen zudem weniger zurückhaltend. Das auf einer enormen Faktenfülle beruhende Buch von Laqueur "beunruhigend" zu nennen, wäre eine dramatische Untertreibung. Es macht deutlich, dass der Krieg untereinander vernetzter islamistischer Terrorgruppen gegen den Westen im Zentrum der weltpolitischen Problemlage der Gegenwart steht. Doch darf bezweifelt werden, dass die von diesem Terror ausgehende Gefahr mit militärischen Mittlen allein wird gebannt werden können. --Andreas Vierecke Quelle:
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