Für den Entbindungsbereich mit seinem aus akademischen und nichtakademischen Berufsgruppen heterogen zusammengesetzten Team ist die Praktische Geburtshilfe das ideale Lehrbuch. In seiner langen Tradition hat dieses Standardwerk schon immer großen Wert auf eine ganzheitliche Stoffvermittlung gelegt. So ist ein "demokratisches" Buch entstanden, für das in praxi noch bestehende Hierarchieebenen keine Rolle mehr spielen. Trotzdem weckt die Zielgruppen-Vorgabe des Buches leise Zweifel an seiner Seriosität. Angesichts der sich ständig beschleunigenden Entwicklung des medizinischen Wissens soll sich immer noch "ein" Buch für "alle" im geburtshilflichen Bereich Arbeitenden eignen? Die simple Antwort lautet: Ja. Tatsächlich bringen es die Autoren fertig, den schwierigen Stoff anschaulich darzustellen, und zwar gerade für die hierarchisch niedriger eingestuften Berufsgruppen, ohne jedoch den Fortgeschrittenen zu langweilen. Denn schließlich ist es zum Beispiel für den mit der postoperativen Pflege Beschäftigten unerlässlich, die Operationsmethoden zu verstehen, auch wenn er die OP nicht selbst vornimmt. Viele Pflegekräfte und Hebammen mag es beruhigen, dass der Stationsarzt dieses Buch genauso schätzt wie sie -- auch wenn die Fachärzte sicherlich im speziellen Fall zusätzlich zu anderer Literatur greifen werden. Als gemeinsamer Nenner ist die Praktische Geburtshilfe jedenfalls unübertroffen. Dieses Lehrbuch ist kompromisslos gut bei der Wissensvermittlung. Es führt in die Grundlagen ein und berücksichtigt die aktuellen Forschungsergebnisse, ist konsequent an der Praxis orientiert und glänzt durch hervorragende Didaktik, so dass alle genannten Berufsgruppen von ihm profitieren können. --Philipp-R. Schulz Quelle:
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