Kein Geringerer als Filippo Brunelleschi, genialer Schöpfer der Domkuppel in Florenz, steht im Mittelpunkt von Nino Filastòs ungemein unterhaltsamer Kriminalerzählung Pfeffer für Brunelleschi. Der Architekt und Bildhauer löst souverän und ganz nebenbei das Rätsel um den Mord an einem Bäckermeister. 15. Jahrhundert, Florenz. Die Arbeiten an der schwierigen Kuppelkonstruktion des Florentiner Doms schreiten zügig voran. Meister Brunelleschi fragt sich zuweilen, wo seine Ziegelbrenner aus Impruneta regelmäßig ihre Pausen verbringen, verliert er doch ungern die Kontrolle am Bau. Schließlich bringt er in Erfahrung, dass der Bäcker von San Pierino seine Arbeiter mit deren Leibgericht, dem so genannten Peposo, versorgt. Es trifft sich blendend, dass die Gemahlin des Bäckers, eine überaus schöne und junge Frau, diversen außerehelichen Kontakten nicht abgeneigt zu sein scheint. Als Alphamännchen erweist sich der gutgebaute Ziegelbrenner Valdemaro, der alle Konkurrenten aus dem Felde schlägt und die Nächte im Bett der Bäckerin verbringen darf. Eines Morgens wird der trinkfreudige Bäcker ermordet in der Backstube aufgefunden. Dringend unter Tatverdacht stehen natürlich Bäckersfrau Viola und ihr Geliebter. Doch Brunelleschi ahnt, dass ein anderer für die Tat verantwortlich ist. Er erweist sich des vertrackten Falles durchaus gewachsen und löst ihn, wie es einem großen Renaissancemeister geziemt. Herausgeber Jürgen Alberts konnte für seine schöne kleine Reihe GourmetCrime Nino Filastò gewinnen, der sonst seinen Rechtsanwalt Scalzi auf Verbrecherjagd schickt, hier jedoch einen Ausflug in das Florenz der Renaissance unternimmt. Ein Ausflug, der sich für den Leser in mancherlei Hinsicht lohnt, bietet er doch sehr vergnügliche Krimiunterhaltung und viele interessante Details aus dem Alltag einer italienischen Stadt des 15. Jahrhunderts. Zudem bietet er, wie es diese Krimireihe fordert, das Rezept für ein ungewöhnliches Gericht, dessen Zubereitung nicht wenige Hinweise für die Aufklärung des Mordfalls bereithält. Schön! --Ulrich Deurer Quelle:
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