Ein Landstreicher wird ermordet, weil er zu viel über ein 50 Jahre zurückliegendes Verbrechen weiß. Ein verbitterter alter Mann tarnt seinen Selbstmord als grausamen Mord, um sich damit an seinem verhassten Bruder zu rächen. Ein Mafiakiller setzt den eigenen Partner außer Gefecht und rettet dem Beinahe-Opfer das Leben. Und Commissario Salvo Montalbano, der launische, aber gutmütige, kluge und ungewöhnlich belesene Chef des Polizeikommissariats von Vigà ta, löst diese und viele weitere Fälle wie immer mit viel Witz, Herz und Verstand. Vigà ta ist eine fiktive Kleinstadt in Sizilien. Ihre Einwohner -- von den Honoratioren und Mafiabossen über große und kleine Geschäftsleute bis hin zu den Armen und Gescheiterten -- bevölkern die kurzweiligen Kriminalgeschichten Andrea Camilleris. Es sind meist kleine Sünder, wie der Titel sie nennt. Selbst Kapitalverbrechen werden bei Camilleri mit so viel Unbekümmertheit und Humor geschildert, dass sie eher unterhaltsam als gruselig daherkommen. Der Autor lässt ein Panorama einer kleinstädtischen Gesellschaft fernab von den Machtzentren Europas entstehen. So erfährt der Leser nebenbei allerhand über italienische Geschichte und Kultur, über das Land und seine Menschen. Ein besonderes Lob gebührt der Übersetzerin: Christiane von Bechtolsheim ist es gelungen, Eigenheiten des sizilianischen Dialekts in die deutschsprachige Fassung herüberzuretten und den Geschichten auch sprachlich eine gewisse "Italianità " zu bewahren. --Anna Hochsieder Quelle:
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