Es gibt viele Anatomie-Lehrbücher, aber nur einen "Benninghoff"! Qualität, Tiefgang und Zuverlässigkeit verschaffen diesem Buch seit Jahrzehnten einen Ehrenplatz unter den Spitzentiteln der deutschsprachigen Medizinliteratur. Nach acht Jahren erscheint nun endlich die Neuauflage des ersten Bandes -- ein gar nicht so kleiner Zeitraum für ein Grundlagenwerk und ein großer Schritt für die potenzielle Leserschaft. Es ist kein Anatomiebuch unter vielen, der Vergleich mit den Werken etwa von Lippert oder Schiebler hinkt gewaltig. Eigentlich spielt der "Benninghoff" in einer eigenen Liga, das Buch eignet sich sogar als Referenz- und Nachschlagewerk für Hochschullehrer. Offensichtlich haben sich die Herausgeber bei der Neuauflage an den erfolgreichen anderen Werken aus gleichem Hause orientiert. Es finden sich mitunter Abbildungen, die stark an diejenigen aus dem "Lippert" erinnern, wie etwa bei den Knochen des Schädels. Das heißt aber ganz und gar nicht, dass das Niveau "nach unten" angepasst wurde. So ist es zum Beispiel dank der neuen Gestaltung jetzt möglich, direkt und durchgängig mit dem Buch zu lernen -- eine neue Qualität, die man vom "Benninghoff" bisher nicht kannte. Hoffentlich wird diese Tatsache der Zielgruppe, den Medizinstudenten, nicht lange verborgen bleiben. Im Gegensatz zu manchem Kurzlehrbuch dürfte dieses Werk nicht schon nach dem Physikum im Schrank verstauben. Die fachliche Schärfe und die hervorragende Integration physiologischer und klinischer Fakten machen das spätere Nachschlagen zur Freude. Gewiss ist dies eine der wichtigsten Neuerscheinungen des Jahres. Die Gemeinde wartet nun gespannt auf die Neuauflage des zweiten Bandes. --Philipp-R. Schulz Quelle:
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