Erst sieht Max Levin nur die weißen Stiefel, dann das ganze Bein und die Hose. Erst kann er gar nicht glauben, dass etwas Schlimmes vorgefallen ist. Aber dann entdeckt Levin das Blut auf dem Boden. „Ruf eine Krankenwagen, sie hat keinen Puls, schnell, ruf die Ambulanz!“ ruft Levin zu Avi. Doch Avi ist unfähig dazu und muss sich wegen des schrecklichen Anblicks übergeben. Wie eine Kamerafahrt entwickelt die 2005 verstorbene Autorin Batya Gur aus Tel Aviv den Fund der Leiche, und wie einen Film im Schnitt-Gegenschnitt-Verfahren entwickelt sie ihre Geschichte. Kein Wunder: Denn die Leiche von Tirza wird im Lagerraum des israelischen Fernsehsenders Kanal 1 gefunden, erschlagen von einer veritablen Marmorsäule. Keiner will so recht an einen Mordfall glauben -- bis ein Kollege Tirzias unter geheimnisvollen Umständen einen Herzinfarkt erleidet und der Intendant des Senders ebenfalls das Zeitliche segnet. Eine knifflige Aufgabe für Inspektor Ochajon aus Jerusalem, der bei seinen Ermittlungen in den labyrinthischen Gängen des TV-Giganten nicht nur tief eindringt ins Geflecht menschlicher Leidenschaften, sondern auch auf ein Verbrechen stößt, das tief ins traumatisierte Herz der Geschichte Israels verweist ... In den erfolgreichen psychologischen Romanen Batya Gurs rund um ihren Ermittler Ochajon haben viele eine Leiche im Keller, und zumeist haben diese Leichen auch etwas zu tun mit der schwierigen und konfliktbeladenen Geschichte Israels. So ist es auch im Band Und Feuer fiel vom Himmel, der durch eine ausgeklügelte Dramaturgie und einen klug gezogenen Spannungsbogen besticht. Für alle, die sich für Krimis und das Land interessieren, ein unbedingter Glücksfall. --Isa Gerck Quelle:
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