Von Anfang an hat Matthias Nöllke keinen Zweifel daran, dass Kreativität kein Luxuszusatz an wenigen Menschen ist oder Resultat der Absicht einer Art Verlebendigungs-Verordnung für Schulen. Ganz anders: Kreativität und die Anwendung von Techniken, die diese fördern und entwickeln, sind notwendig für Menschen, die im Berufsleben bestehen wollen. Für Firmen, die überleben wollen, gilt dies erst recht. Der Journalist Matthias Nöllke braucht nicht lange, um einen von der Bedeutung des Themas zu überzeugen. Knapp und gekonnt gibt er uns Informationen zu den Grundlagen der Kreativität. Er teilt uns mit, dass kreative Lösungen an die Routine anschließbar sein müssen, um funktionieren zu können. Und was passiert eigentlich im kreativen Prozess? Nöllke beseitigt verbreitete Irrtümer, gibt ein aufgeklärtes Urteil über die beliebten Kreativitätstests ab und kreist so lange um den Begriff der "kreativen Persönlichkeit", bis sich niemand mehr verprellt zu fühlen braucht. Im Hauptteil dann -- den Kreativitätstechniken -- öffnet er die Zauberkiste. Denkhüte werden aufgesetzt, wir nehmen Platz auf Denkstühlen, wir setzen uns der mentalen Provokation aus und wir dürfen mit dem morphologischen Kasten werkeln. Und Nöllke wägt sorgfältig die Stärken und Schwächen der Techniken ab und gibt Tipps für ihre Anwendung. Besonders wirkungsvoll sind die Beispiele, die einem die Praxis vor dem inneren Auge antizipieren lassen, wie das Buch ja überhaupt an vielen Stellen zur Interaktion anregt. Danach ist es für den Autor nur noch ein Kinderspiel, die Notwendigkeit der angemessenen Anwendung dieser Techniken in Seminaren und betrieblicher Praxis plausibel zu machen. Eingestreut sind hübsche, altmodische Karikaturen, die reizvoll kontrastieren zum nüchternen Text, der aber durch die Verknappung auch seinen Pfiff hat: für Anfänger als Orientierung und kenntnisreiche Kurzeinführung, für die Fortgeschrittenen als Wiederholung und Inspiration auf die Schnelle. --Herbert Wintrich Quelle:
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