Viel Vergnügen: Wenn Sie die erste CD in das Gerät schieben, liegen acht erotische Stunden vor Ihnen. Nicht, dass zerhackte Frauenleiber, Verhöre oder Intrigen so besonders erregend wären. Die Stimme ist es, die Stimme von Franziska Pigulla. Frau Pigulla kommt dabei ohne alle Verr(a)uchtheiten aus. Vielmehr wirkt das etwas nasale Organ wenig körperhaft und es bleibt ihr Geheimnis, wie es ihr zum Beispiel gelingt, als Synchronsprecherin der Sinnlichkeit einer Fanny Ardant glaubhaft die Stimme zu leihen (und Demi Moore und Sharon Stone). Pigulla raunt und raunzt nicht, es gibt keine Verschleifungen und Drücker, sie spricht klar, fast nüchtern, trotzdem diese Wirkung: ein Erlebnis. Die Story von Patricia Cornwell tut natürlich das ihre. Sie enthält alle Ingredienzien für die eine weltweite Fangemeinde die bestverdienende Autorin der Welt (das Booklet versäumt nicht darauf hinzuweisen) verehrt: Jede Menge Mosaiksteinchen aus der Gerichtsmedizin, die Kult-Kommissarin Scarpetta, ein Feuerwerk an Überraschungen, kurz: ein echter Cornwell. Lesung auf sechs CDs, Gesamtspieldauer 466 Minuten; im Schuber, sehr knappes illustriertes Booklet, das aber eine nützliche (und auch notwendige) Personenübersicht des Romans bietet, die man beim Hören am besten in Griffweite behält. --Michael Winteroll Quelle:
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