Ob fĂŒr Pilger, Kavaliere oder Bildungsreisende: Rom war jahrhundertelang Höhepunkt der Italienreise, Endstation der Sehnsucht nach dem SĂŒden. Der Aufenthalt in der ewigen Stadt war fĂŒr viele Literaten eine auĂergewöhnliche Erfahrung, die zu ausfĂŒhrlichen Beschreibungen anregte. Die verschiedenen Epochen, die die Stadt durchlebte, kann man beim Lesen dieser EindrĂŒcke nachempfinden, aber auch die ganz eigene Sicht der Menschen der jeweiligen Zeit. Michael Worbs hat in diesem literarischen ReisefĂŒhrer meist historische Texte ausgewĂ€hlt und nach Orten zusammengefasst: Spanischer Platz, Kapitol, Forum, Kolosseum, vom Palatin zum Aventin, Marsfeld, Vatikan, Trastevere und römische Campagna. Man kann ein wenig RĂ€tselraten spielen, welcher Autor hinter einem Text steckt, denn die Ausschnitte sind ohne ĂbergĂ€nge aneinandergereiht; erst am Ende der Passage steht der Verfasser. Etwas schade: Die Autoren werden nicht eingeordnet, es gibt keine weiteren Informationen zu ihnen; nur Jahr und Quelle sind angegeben. Auf die Farbfotos hĂ€tte man dagegen gut verzichten können: Sie korrespondieren nur wenig mit den ausdrucksstarken Texten von Alfred Andersch, J.W. von Goethe, Hector Berlioz, Maximilian Misson, Ernst JĂŒnger, Plutarch, Jules Michelet oder Michel de Montaigne. Die geografischen Koordinaten, die die Struktur der Anthologie bilden, machen gerade vor Ort Sinn. Aber auch fĂŒr zu Hause bietet das Buch ein facettenreiches Bild der Stadt, in der sich, wie J.W. von Goethe schrieb, "das ganze Altertum in Eins zusammenzieht." --Lilli Belek Quelle:
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