"Musik ist die Stenographie des GefĂŒhls." Mit dieser Aussage beschrieb Leo Tolstoj die Wirkung von musikalischen KlĂ€ngen auf den Menschen. Heute setzen Therapeuten und Ărzte die heilenden KrĂ€fte, die GIM (Geleitetete Imagination durch Musik), zur Behandlung von Patienten ein. Der Trend begann in den USA und breitet sich weiter in andere Teile der Welt aus. Durch Musik können die beiden GehirnhĂ€lften mit dem logischem Denken und dem schöpferischem Ausdruck in Einklang gebracht werden. Forscher wollen herausgefunden haben, daĂ sogar die Neuronen im Gehirn angeregt werden. Die Psychotherapeutin Stephanie Merritt, Direktorin des Southern Californian Centers for Music and Imagery, hat ein Arbeitsbuch zur Musiktherapie verfaĂt. Ihre Meditationen, Texte und MusikvorschlĂ€ge sollen dafĂŒr sorgen, kreativer zu werden, energetischer, gesĂŒnder, und verschĂŒttete Teile der Persönlichkeit an das Tageslicht holen. FĂŒr alle, die gerne bei Musik lernen, ist ihr Ratgeber eine angenehme BestĂ€tigung ihres Tuns. Untersuchungen an der University of California in Irvine zeigten tatsĂ€chlich, daĂ Studenten bei dem GenuĂ von klassischer Musik bessere Testergebnisse erzielten. Die Betonung liegt allerdings auf klassische Musik und nicht etwa nervösem Rock. Wer morgens frisch und munter in den Tag schreiten will, greift am besten zu Mozarts Klavierkonzerten, Vivaldis "Die vier Jahreszeiten" oder Haydns "Die Streichquartette". Abends verhelfen Pachelbels Canon in D-Dur, Debussys "Claire de Lune" oder Mozarts Konzert fĂŒr Flöte und Harfe (zweiter Satz) zu einem sanften Einschlafrhythmus. Wer gestreĂt ist und zur Ruhe kommen will, kann das mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 5, Brahms Sinfonie Nr. 3 (zweiter Satz) oder Johann Sebastian Bachs Konzert fĂŒr zwei Violinen in d-moll (zweiter Satz) versuchen. Die Autorin gibt aber zu, daĂ nicht jedes StĂŒck fĂŒr jeden gleich geeignet ist und jeder zu seinem eigenen persönlichen StĂŒck finden muĂ. Selbst bei schweren Krankheiten soll Musik eine positive StĂ€rkung hervorgebracht haben. Hier wird die klassische Musik in ihrer Funktion als Heilmethode dargestellt. --Corinna S. Heyn Quelle:
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