Im Tal der Seufzer geschehen unheimliche Dinge: Der Bibliothekar eines Klosters wird ermordet, eine alte Handschrift gestohlen. In sternenklaren Nächten tanzen geisterhafte Mönche in den Hügeln, und ein alles durchdringender Ton zwingt die Bewohner des Tals in seinen Bann. Auf beunruhigende Weise erinnern die Vorkommnisse an eines der düstersten Kapitel in der Geschichte Chinas. Vor über sieben Jahrhunderten herrschte im Tal der Seufzer der verrückte Prinz Liu Sheng, der auch den Beinamen "Der Lachende Prinz" trug. Besessen vom Wunsch nach Unsterblichkeit, fielen seinen grausamen Experimenten tausende Menschen zum Opfer. Vor seinem Tod schwor der lachende Prinz, eines Tages in das Tal zurückzukehren, und er scheint seine Drohung nun wahr zu machen. Einem derart verzwickten Fall kann Meister Li Kao natürlich kaum widerstehen. Gemeinsam mit Nummer Zehn der Ochse -- der inzwischen vom Klienten zum Gehilfen des schlitzohrigen Gelehrten aufgestiegen ist -- macht er sich auf den Weg, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Eine Kette wahnwitziger Abenteuer nimmt ihren Lauf. Unerschrocken durchqueren Li Kao und Ochse unterirdische Labyrinthe, überwinden die berüchtigten "Fünf Not Fälle" und müssen sich schließlich gar ihren Weg durch die zehn Höllen der chinesischen Sage bahnen. Begleitet werden sie von der schönen Kurtisane "Klagende Morgendämmerung" und dem Klangkünstler Mondkind, die eine enge Seelenverwandtschaft verbindet. Und irgendwie scheint sich alles um einen geheimnisvollen Stein zu drehen, dem unbeschreibliche Kräfte innewohnen. Nach dem ersten Meister-Li-Roman Die Brücke der Vögel, der unter Fantasylesern geradezu als Kultbuch verehrt wird, gelingt es Barry Hughart, mit der Fortsetzung Der Stein des Himmels ein weiteres Kleinod der asiatisch inspirierten Fantasy zu schaffen. Neben einem Wiedersehen mit alten Bekannten bietet der zweite Band auch eine Reihe neuer Figuren, die dem Leser schon nach kurzer Zeit ans Herz wachsen. Kuriose Gestalten, witzige Dialoge und eine wahrhaft abenteuerliche Handlung verbinden sich mit exotischen Bildern und einem authentisch wirkenden Hintergrund. Immer wieder scheint die Erzählung in die abwegigsten Richtungen abzugleiten, um am Ende schließlich doch zu einer ebenso gelungenen wie überraschenden Auflösung zu finden. Ein Fantasyroman der besonderen Art, der seinem Vorgänger hinsichtlich Witz und Poesie in nichts nachsteht! --Sara Schade Quelle:
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