Hochbrisant und top secret -- eine Spezialaufgabe für ein Sonderkommando: drei Morde nach gleichem kaltblütigen Muster, drei Geschäftsmänner brutal hingerichtet. Inspektor Paul Hjelm, verheiratet, zwei Kinder, ermittelt: Russische Mafia? Organisiertes Verbrechen? Als bester schwedischer Thriller des Jahres wurde Dahls erster Paul-Hjelm-Krimi gelobt, gar auf eine Stufe mit Åke Edwardson und Håkan Nesser gestellt. Verdient hat er's ganz sicher, denn es dauert nur wenige Seiten und man wird zum stillen Mitglied in jenem "handverlesenen" Sonderkommando. "Eine Art ritualisierte Hinrichtungsmethode mit Wiedererkennungseffekt?". Wer waren die drei Männer, hatten sie gleiche Freunde, Feinde, Geschäfte, Hobbys? Minutiös werden Recherchen geschildert, Details bleiben nicht unerwähnt, fast pedantisch genau wird der Fall literarisch seziert; das klingt dröge, ist es aber nicht. Im Gegenteil: "Man stößt ständig auf neue Verästelungen... neue Triebe, die aus den Stengeln sprießen" -- je sachlicher und distanzierter die Schilderungen, desto spannender und fesselnder die Stimmung. Fünf Männer und eine Frau im Sonderteam, "und sie wissen, was auf dem Spiel steht", ganz unterschiedliche Charaktere, gut heraus gezeichnet, individuell, jeder mit nachvollziehbaren Absichten handelnd, dynamisch in der Gruppe. Ein gelungenes Potpourri. Ein gewöhnlicher Fall ist es nicht, Arbeit, Einsatz und Gefahr gehen weit über andere Ermittlungen hinaus; an Gesellschaftskritik wird nicht gespart: "Was bis vor wenigen Jahren echten Verbrechern vorbehalten war, Geldwäsche, Geldschieberei... sind inzwischen salonfähige Geschäftsfelder." Wenn die Toten "Kapitalisten der neuen Sorte waren, nichtproduzierende Wirtschaftskapitäne", wo sind dann die Täter zu suchen? Und dann ist da noch ein Saxofonstück, das eine große Rolle spielt, "er könnte das Stück wieder und immer wieder hören" -- aber wer? Der Täter? Der Mörder? --Barbara Wegmann Quelle:
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