Der "kleine Alberts" präsentiert sich als verständlich geschriebenes und mit Liebe zum Detail ausgestattetes Lehrbuch. Die Moleküle, die bei Eukaryoten -- seien es Hefe- oder menschliche Nervenzellen die Zellteilung steuern, haben eine so elementare Bedeutung, dass sie "über mehr als eine Milliarde Jahre eukaryotischer Evolution hinweg fast unverändert konserviert wurden". Erklärtes Ziel des Buches ist, diese fantastischen Dimensionen moderner Zellbiologie nüchtern und allgemein verständlich zu erklären. Wie sind die ersten Zellen entstanden? Wie kooperieren Zellen miteinander? Wie stellen sie ihre ungeheure Anpassungsfähigkeit her, ohne sich im Kern wesentlich zu verändern? Bei der Beantwortung dieser Fragen spielen die Protein-, DNA- und RNA-Moleküle sowohl in der Zelle als auch im "kleinen Alberts" die Hauptrolle. Dabei wenden sich die Autoren trotz eines Umfangs von 900 Seiten ausdrücklich an Studienanfänger und ein ambitioniertes Laienpublikum und nicht an den fortgeschrittenen Biologen oder Mediziner. Für Letztere gibt es den (doppelt so umfangreichen) "großen Alberts", dessen großzügig bebilderte Ausstattung und inhaltlicher Reichtum allerdings auch im kleinen Bruder seinen Niederschlag finden. Den wissenschaftlichen Elfenbeinturm haben die Autoren längst verlassen: Sie bieten einen speziellen Überblick über die menschliche Genomsequenz sowie Abschnitte über aktuelle Themen wie Stammzellen, Klonen, DNA Microarrays, programmierten Zelltod und Krebs. Zudem gibt es eine neue Serie "How We Know": Hier werden in einem Beitrag pro Kapitel Meilensteine zellbiologischer Forschung erläutert. Anhand klassischer und aktueller Experimente erfährt der Leser, wie schwierig, kleinteilig und von Rückschlägen gefährdet Forschungsarbeiten sind. Das "Wie" der Forschung ist häufig nicht weniger dramatisch als ihre Ergebnisse. Schließlich findet der Leser nicht nur die den Text ergänzenden Antworten auf die eingestreuten Lernfragen, sondern auch eine DVD mit 100 interaktiven Videoclips, Animationen, Molekülstrukturen und hoch aufgelösten mikroskopischen Aufnahmen. Dort kann er selbst mit der digitalen Lupe auf Spurensuche nach den Bausteinen des Lebens gehen oder sich kleine Filme aus der Welt der Zellen ansehen und -hören. --Dr. Stefan Rusche Quelle:
|