Die ärztliche Tätigkeit in der Rheumatologie ist wegen der engen Beziehungen zu Orthopädie und Immunologie a priori interdisziplinär. Folgerichtig findet man in diesem ausgezeichneten Facharztbuch, das von Rheumatologen, Orthopäden, Immunologen sowie Physiotherapeuten und Reha-Spezialisten zusammengestellt wurde, den aktuellen Wissensstand der Rheumatologie unter dem Aspekt der interdisziplinären Koordination in Kliniken. Zielgruppen sind Ärzte in der Facharztausbildung zum Internisten, Rheumatologen sowie Orthopäden. Alle Aspekte der Weiterbildungsordnung der Inneren Medizin im Teilgebiet Rheumatologie sind berücksichtigt. Das Werk eignet sich hervorragend auch als Nachschlagewerk für ausgebildete Ärzte aller angesprochenen Fachrichtungen. Alle angrenzenden Gebiete sind mit einbezogen: So findet man interessanterweise etliche neurologische Syndrome diskutiert, die auch Differentialdiagnosen rheumatologischer Sachverhalte sein könnten. Das Ergebnis dieser Vorgehensweise der Herausgeber ist ein äußerst umfangreiches Buch. Die übersichtliche Gliederung ermöglicht dabei schnelle Orientierung, zumal die für Rheumatologen relevanten Diagnosen anhand der Systematik des ICD-10 geordnet sind. Rehabilitation und Begutachtung kommen nicht zu kurz. Sie werden -- wie auch die biochemischen, pathophysiologischen und epidemiologischen Grundlagen -- jeweils in eigenen Abschnitten behandelt. Der Schreibstil ist durchweg sehr anspruchsvoll. Die Interdisziplinäre Klinische Rheumatologie ist auf ihrem Gebiet und im deutschsprachigen Raum sicherlich das Nonplusultra als Nachschlagewerk für die Klinik und für Fachärzte in der Ausbildung. Als ideales Lehrbuch kann es nicht uneingeschränkt gelten, da der hohe Anspruch sich zumindest partiell auch in einer gewissen Detailversessenheit und sprachlichen Umständlichkeit niederschlägt. --Philipp-R. Schulz Quelle:
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