Immer wieder ist in der Presse von Konkursen zu hören und zu lesen. Nicht nur kleinere Firmen trifft es. Auch groĂe Konzerne wie die Bremer Vulkan, Peddinghaus oder Klöckner-Humboldt-Deutz machten Negativ-Schlagzeilen. Die Folgen sind oft katastrophal: Mitarbeiter verlieren ihre ArbeitsplĂ€tze, Manager ihre Posten. Dass bei Konkursen auch immer jemand profitiert, wird hĂ€ufig auĂer acht gelassen. Udo Philipp hat dezidiert das schmutzige GeschĂ€ft mit den Pleiten unter die Lupe genommen und ein eindrĂŒckliches PortrĂ€t einer kriminellen Unternehmerschaft skizziert. In der Bundesrepublik werden ExistenzgrĂŒnder von der Politik gefördert. Die meisten aber ĂŒberleben die ersten drei oder vier Jahre nicht. Wie hoch die tatsĂ€chliche Zahl der kriminellen Konkurse ist, lĂ€sst sich nur schĂ€tzen. Allein im Jahre 1994 wurden 6003 FĂ€lle durch das Bundeskriminalamt verzeichnet. Zu den Machenschaften gehören Konkursverschleppung, Kreditbetrug, Steuerhinterziehung, Untreue oder Versicherungsbetrug. Die meisten Firmen gehen hoch verschuldet in die Pleite und ĂŒberleben einen Konkurs nicht. Eine einzigartige Ausnahme ist Daimler und die Milliardenpleite mit Fokker. JĂŒrgen Schrempp ist als Vorsitzender von Daimler-Chrysler fĂŒr seine hemdsĂ€rmeligen Rambomethoden bekannt. Um seine Ziele zu erreichen, geht Schrempp auch ĂŒber Leichen. Um sein Projekt Eurofighter durchzusetzen, drohte er der Regierung eventuell 10.000 ArbeitsplĂ€tze in Gefahr zu bringen, wenn er kein grĂŒnes Licht dafĂŒr bekĂ€me. Schrempps Machtgier kannte bei der Ăbernahme des angeschlagenen hollĂ€ndischen Verkehrsflugzeugmaschinen-Herstellers Fokker keine Grenzen. DafĂŒr ging er sogar folgenschwere Kompromisse ein. Er garantierte den HollĂ€ndern, dass Fokker bei jedem kĂŒnftigen europĂ€ischen Regionalflugzeug die industrielle FĂŒhrung bekam. Die Folgen sind bekannt. Schrempp hatte damit die europĂ€ische Konkurrenz gegen sich aufgebracht, die sich dann zusammenschloss und Fokker den TodesstoĂ versetzte. Schrempp aber ging aus der Milliardenpleite als Sieger hervor und brĂŒstete sich mit seinem Fehlschlag. Sein Stern stieg kometenhaft auf. Das Buch ist eine erschĂŒtternde Reportage ĂŒber Korruption und KlĂŒngel. Philipp blickt hinter die Kulissen und bringt sie so zum EinstĂŒrzen. --Corinna S. Heyn Quelle:
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