Die "große Zeit" Stefan Hentschels auf dem Kiez von St. Pauli waren die Achtzigerjahre. Es war die Zeit, in der dort so etwas wie "Krieg" herrschte. Das Lebenslicht manches Rotlicht-Paten wurde damals von den Killern der Konkurrenz ausgeknipst. Auf Hentschel hatte man niemand Geringeren als Werner "Mucki" Pinzner angesetzt, dessen Name später wegen der Morde im Polizeihochhaus weit über die Grenzen Hamburgs bekannt wurde. Angefangen hatte Hentschels Reeperbahn-Karriere damit, dass er sich, wie er sagt, in eine Prostituierte verliebte und nicht einsehen wollte, dass er sie für sage und schreibe 60.000 DM "Abstecke" von ihrem Zuhälter auslösen sollte. Mithilfe zweier starker Jungs und seiner Nervenstärke konnte er den "Vorbesitzer" tatsächlich davon "überzeugen", dass man ihn mit solchen Forderungen besser nicht behelligte. Und ehe er sich versah, war er selbst Zuhälter und irgendwann Betreiber eines Bordells, in dem an die 30 Frauen für ihn arbeiteten. Mittlerweile ist er längst aus dem Geschäft. Ein Auge hat er im Kampf verloren und ein paar Narben davongetragen. Narben in seiner Haut und in seiner Seele. Der ehemaligen Spiegel-Reporterin hat er sein "hochexplosives Leben", wie es im Untertitel ganz richtig heißt, in einer bewundernswerten Offenheit erzählt. Ein im wahrsten Sinne des Wortes denkwürdiges Leben und ein außerordentlich spannendes Buch! --Hasso Greb Quelle:
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