Wendy und Janet sind enge und ganz alte Freundinnen, dabei Ă€uĂerst unterschiedlich und wenig wesensverwandt. Als Wendys Ehe zerbricht, findet sie bei Janet und ihrer Familie Aufnahme, und genau dort kommt sie einem alten Verbrechen auf die Spur. Zusammen mit den beiden schon erschienenen Bestsellern Die vier letzten Dinge und Das Recht des Fremdlings ergibt sich eine Trilogie, die es in sich hat: Taylor gilt als Liebhaber des Paradoxen, und dem macht er alle Ehre: ruhig, eigentlich völlig unspektakulĂ€r plĂ€tschert das Geschehen angenehm lesbar und unterhaltend vor sich hin, und doch entspinnt sich eine langsam sich einschleichende Dramatik und Spannung, die fesselt und fasziniert. Ruhig und idyllisch geht es zu in der kleinen englischen Ortschaft, alles ist malerisch, vertrĂ€umt, so arglos eben. Mit talentiertem PsychohĂ€ndchen gelingt es Taylor mĂŒhelos, in fast kaum wahrnehmbarem Tempo, dies zu Ă€ndern, behutsam, in Nuancen, feinstmöglich dosiert: "Die ganze Welt hatte sich aus ihrer Verankerung losgerissen." Ausgesprochen schillernd gelingt dem mehrfach preisgekrönten Autor die Lebendigkeit seiner Figuren, allen voran Wendy. Als AuĂenseiterin des ganzen Geschehens erzĂ€hlt sie die Geschichte in der Ichform. Durch Emotionen, ihre ganz persönliche Neugier und Recherche, durch ihr nicht zu bremsendes Engagement fĂŒr das, was sich unter doch schon darĂŒber gewachsenem Gras abgespielt hat, wirkt die ErzĂ€hlform lebhaft und intim. Auch der Leser gehört mit zu ihrem Freundeskreis. Man liest das Buch, als wĂ€re man ganz privat und unter sich. Klare Sache: Andrew Taylor, der sympathische EnglĂ€nder, hat sich auch auf dem deutschen BĂŒchermarkt mit seinem perfekten "literarischen Grauen" seine Fangemeinde erobert. --Barbara Wegmann Quelle:
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