Über Jahrzehnte lebte Maria Riva gefangen im Leben ihrer Mutter. Hauslehrerinnen unterrichteten das Kind, damit es nicht eine Sekunde von der Seite des Stars weichen mußte. Schon nach den ersten Erfolgen in Hollywood nahm die Dietrich ihre Tochter mit nach Amerika. Jahrelang war das Paramount-Studiogelände Marias eigentliches Zuhause. Sie erlebte mit, wie ihre Mutter zusammen mit ihrem Designer die berühmten Filmkostüme für »Schanghai Express« und »Die scharlachrote Kaiserin« entwarf und wie der begnadete Joseph von Sternberg das zeitlos schöne Gesicht der Dietrich auf Zelluloid bannte. Sie teilte das luxuriöse Vagabundenleben, das ihre Mutter vor dem Zweiten Weltkrieg zwischen Beverly Hills, Paris, Wien, London und der Cote d'Azur führte. Maria saß dabei, wenn die Erwachsenen sich unterhielten und wenn die Mutter ihre Liebhaber empfing; ihr vertraute die Dietrich ihre Tagebücher und intimsten Briefwechsel an. Und als die Tochter Jahre später längst eine eigene Familie hatte, war sie noch immer die Vertraute und engste Mitarbeiterin des Weltstars, der auf allen großen Musikbühnen dieser Welt triumphale Erfolge feierte. Als die Dietrich in ihren letzten Jahren zur geheimnisumwitterten Einsiedlerin in ihrer Pariser Wohnung wurde, war Maria Riva es, die mit ihr Sorgen und Nöte teilte. Die Tochter begleitete die Mutter bis in ihre letzten Tage. Quelle:
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