Wer auf den Geschmack von Südafrika kommen will, hat mehrere Möglichkeiten. Denkbar wäre etwa ein ausgezeichneter Wein aus dem Norden des Landes, der mittlerweile zur Weltelite zählt. Süße Ananasfrüchte oder Datteln, ebenfalls beliebte Exportware, kämen als Alternative in Frage. Garantiert auf den Geschmack kommen jedoch Leser des HB Bildatlas Südafrika, wobei die Lektüre geradezu ein Festmahl darstellt -- fürs Auge zumindest. Das geht mit der Vorspeise, den doppelseitigen Bildimpressionen, los. Die wiederum machen richtig Appetit auf den Hauptteil, und dort warten schließlich die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Sie reichen von wild und rau wie mancher Küstenabschnitt über rührende Momente, etwa wenn lachende Kinder abgebildet werden, bis hin zur puren Aufregung, wenn Löwen, Nashörner und Elefanten auf ungewohnte Nähe herangezoomt scheinen. Allein an diesem Spektrum lässt sich schnell ablesen, wie emsig und aktiv der Exklusiv-Fotograf Arthur F. Selbach auf seinen zahlreichen Fototrips war. Sein Talent sieht man den Bildern an, wenngleich einige Aufnahmen von der Bildqualität etwas grobkörnig ausfallen und noch besser sein könnten. Um im Geschmacksbild zu bleiben: Schwer verdauliche Kost stellt der mit Infoseiten und überschaubaren "Lesestreifen" angereicherte Band nicht da. In übersichtlichen Kapiteln werden die Klassiker bedient: Kapstadt, die Garden Route, das Weinland, der Kruger National Park, die "Goldstadt" Johannesburg, der Wilde Westen und die Küstenregion im Osten des Landes. Es werden zwar verschiedenste Themen angerissen, aber für allzu Tiefgründiges fehlt schlicht der Platz. Aber schließlich sprechen etliche Bilder ja für sich selbst und sagen mehr als tausend Worte. Etwa, wenn lehmverschmierte Jugendliche während eines mehrtägigen Initiationsritus in die Kamera grinsen, Pinguinscharen zwischen den sonnengewärmten Felsformationen im hellblauen Wasser plantschen oder wenn es schicke Innenaufnahmen von luxuriösen und geschmackvollen Camp-Lodges zu sehen gibt. --Christian Haas Quelle:
|