Eigentlich müssten sämtliche Las-Vegas-Bücher jährlich neu aufgelegt werden, denn kaum eine andere Stadt der Erde verändert ihre Skyline so schnell wie die Zockermetropole in Nevada. Allein am Strip, der Hauptstraße der Kasinos, entstehen ständig neue und spektakuläre Hotels. Riesige Achterbahnkonstruktionen winden sich um die fantasievollen Hochhäuser, zig Meter hohe Nachbildungen vom Eiffelturm oder der Freiheitsstatue dienen als Aushängeschilder -- und vor dem Bellagio findet sich sogar noch Platz für einen drei Hektar großen See. Beim HB-Bildatlas Las Vegas weist schon der Untertitel Grand Canyon darauf hin, dass es nicht bei einer reinen Stadtbeschreibung bleibt. Es beschäftigen sich sogar zwei Drittel des heftartigen Werkes mit der Umgebung von Las Vegas. Und das ist gut so, denn die diversen Nationalparks geben genug spannendes Foto- und Textmaterial her. Die Bezeichnung "Bildatlas" impliziert, dass vornehmlich Fotos zu erwarten sind -- die im Übrigen in großer Zahl und hervorragender Qualität existieren, wenngleich auch nicht doppelseitig. Aber auch dem Text wird viel Platz eingeräumt. Dabei hat der feuilletonistische Schreibstil von Autor Ole Helmhausen eher den Reportagecharakter einer Reisezeitschrift als den eines Reiseführers. Im Stil eines Reiseführers finden sich jedoch eine Hand voll Landkarten sowie ein umfangreiches Kapitel mit allgemeinen Reiseinfos. Dort entdeckt man unter der Rubrik "Geld" den Hinweis, dass es inzwischen 170.000 Automaten sein sollen, an denen man Bares abheben kann. 170.000? Allein in Las Vegas? Nun gut, Geld wird dort ständig gebraucht. Oder bezieht man sich doch auf alle vier thematisierten Staaten Arizona, Colorado, Nevada und Utah? In den meisten Parks wird eigentlich kaum Geld gebraucht. Na ja, dieses Detail könnte in einer Neuauflage geklärt werden. --Anna-Lena Ortelli Quelle:
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