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Autobiografie einer Optimistin

Autobiografie einer Optimistin
Autor: Alison Lapper
Verlag: Blanvalet
Gebundene Ausgabe
Auflage: 1., Aufl.
Seiten: 320
ISBN-10: 3-7645-0205-3
ISBN-13: 978-3-7645-0205-8
ISBN: 3764502053
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Im medizinischen Lexikon findet sich unter Phokomelie: Fehlbildung mit flossenartigem Sitz der Hände bzw. Füße am Schulter- bzw. Hüftgelenk, sog. Robbengliedrigkeit. „Aber da war ich nun. Alison Lapper, eine Woche alt.“ – Da ist er, dieser lakonisch-ironische Ton à la Alison. Man wird ihn noch oft zu hören bekommen und ihn lieben lernen.

Welch ein Einstieg ins Leben! Nicht ohne Sarkasmus vermerkt Alison, das sie das Ergebnis eines letzten Versuches der Eltern war, ihre ohnehin zerstörte Ehe zu kitten. Es sollte nichts nutzen – und nun riet der Arzt der Mutter dringend, ihr missgebildetes Kind umgehend in eine „staatliche Einrichtung“ zu geben und den Vorfall zu vergessen. Alison wurde regelrecht entsorgt. „Ich war nicht länger ein Teil ihres Lebens.“ Erst jetzt sollte ihr wirklicher Leidensweg beginnen!

Alison Lapper wurde bundesweit durch die Dokumentation „Alison‘s Baby“ bekannt, die das ZDF im Rahmen seiner vorzüglichen Reihe „37 Grad“ ausstrahlte. In der darauffolgenden Talkshow erlebte man eine witzige und durchaus streitbare Alison. Ähnlich unverblümt geht sie nun in ihren Erinnerungen mit den siebzehn Jahren „staatlicher Einrichtung“ ins Gericht. Welche Umstände in dem renommierten Heim im Südosten Englands herrschten, bringt Alison noch heute in Rage und lässt den Leser oft genug erschauern. Symptomatisch, die Gutachten der Anstaltsleitung, der kalte, missbilligende Blick angesichts der ersten zarten Freundschaft zu einem Jungen im Heim. Unter Behinderten eine Undenkbarkeit!

Sexualität und Behinderung. Das schwierige Verhältnis zur Mutter. Die unglücklichen Beziehungen. Keines dieser Themen wird bei Alison ausgeklammert. Und gerade dieser zupackende und selbstironische Ton ist es, der die vielleicht anfänglich vorherrschende Beklommenheit im Leser auflöst und zu nichts als Normalität und Zuneigung führt. Heute ist Alison als mund- und fußmalende Künstlerin und Aktmodell in England eine feste Größe. Vorläufiger Höhepunkt: Die Verleihung des MBE-Ordens durch die Queen, ein Ereignis das nur noch durch die Geburt ihres Sohnes Parys übertroffen wurde. An Alison Lapper wird man noch lange denken. -–Ravi Unger
Quelle:




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