Ein Mann, ein Flugzeug, ein Wüstenmeer... Bernard Weber hat sich mit einer historischen Militärmaschine in die Sahara begeben, um den Spuren des französischen Dichters Saint-Exupéry nachzugehen. Die Eindrücke des begeisterten Fliegers illustriert sein faszinierender Bildband Der Wüstenprinz. Bereits der Titel, Anspielung auf Exupérys Der kleine Prinz, lässt erahnen, dass es sich hier nicht um einen herkömmlichen Reisebericht mit einer Vielzahl an spektakulären Erlebnissen und Fotos handelt. Wer auf diesen Spuren wandeln will, muss behutsam vorgehen. Und genau das tut Weber, denn es sind die kleinen Augenblicke in der Unendlichkeit der Wüste, die er für uns eingefangen hat. Momente, in denen man sich eins fühlen kann mit der Welt. Farbstarke Fotos, ein traumhaftes Layout und kurze Kommentare zu den einzelnen Reisestationen sind auf 80 Seiten im Format 22,3 x 26cm konzentriert. In dieser verdichteten Präsentation ist einfach alles stimmig: Der Schuber, in nachtblau und mattgold gehalten, einen winzigen Ausschnitt auf einen kleinen Jungen, der zu den Sternen zeigt, freilassend; die allerersten Seiten, auf denen sich das satte Ocker einer Handvoll Wüstensand über einer Landkarte verstreut; das anmutig aus Palmblättern geflochtene Dromedar... Der Wüstenprinz wurde mit ebenso viel Liebe wie Gespür für Ästhetik und Poesie gestaltet. Über die Fotoseiten legen sich Seiten aus Transparentpapier, die anrührend einfache Zeichnungen abbilden oder z.B. kurze Informationen über die Sahara bereithalten. Und erst die Fotos! Die Broussard, zur Nacht mit einer Schlafmütze überzogen, damit der Wüstenstaub nicht in den Motor kriechen kann; Kamele, die das stecken gebliebene Flugzeug aus dem Sand ziehen -- und immer wieder die Sahara. Mal in gleißender Sonne, mal eingehüllt in zarteste Pastelltöne und immer unvergleichlich schön. Diese Hommage an den Kleinen Prinzen ist ein Gedicht von einem Bildband! --Anne Hauschild Quelle:
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