Wovon andere, genauer gesagt wir alle, träumen, das machte das Lehrerpaar Gaby Kinsberger und Rüdiger Hirche wahr. Sechs Jahre segelten die beiden um die Welt, nachdem sie sich als absolute Novizen Schritt für Schritt mit der Materie vertraut gemacht hatten. Die Lust, am Meer zu sein, der Wunsch, dem Alltagstrott zu entfliehen, machte die beiden zu Weltenbummlern auf Zeit, die -- es sei an dieser Stelle verraten -- später wieder im geregelten Lehrerdasein landeten. Dazwischen liegen intensive Erlebnisse auf der typischen "Barfuß-Route" von Weltumseglern: Karibik, Mittelamerika und die Südsee zwischen Touristenrummel und dem wahren Paradies, das seit jeher die Fantasie aller Reisenden (und daheim Gebliebenen) beflügelt: sattgrüne Palmenhaine, idyllische Inselchen, Puderzuckerstrände, lächelnde Menschen, wiegende Rhythmen. Über Fidschi, Australien, Südostasien und das Rote Meer finden die Weltumsegler wieder zurück in heimatliche Gewässer. Im Stil wie ein Logbuch geschrieben, lassen die Erzählungen am Bord-Alltag, an den Hindernissen und Highlights der Reise teilnehmen. Ohne literarische Ambitionen zwar, doch auch ohne Anflüge zur Fachsimpelei oder Segler-Snobismus berichten Hirche und Kinsberger nicht nur von ihren windreichen Passagen, sondern auch von ausgedehnten Landausflügen. Beeindruckend, dass das Paar mit etwa 20.000 Mark pro Jahr auskam, trotz der Vorliebe, das Bier mit den Einheimischen zu trinken, des Kaufs von zwei Autos und einigem mehr. Wer also Lust auf ein geordnetes Aussteigen per Boot verspürt, kann dem mitreißenden Erfahrungsbericht auch eine Menge handfeste, praktische Tipps entnehmen. --Friederike Kaiser Quelle:
|