Können Sie sich noch an Sprachführer von früher erinnern? Voll herrlicher Sätze à la "Kofferträger, ich vermisse eine Hutschachtel!", die sich auf Tramp-Touren und Interrail-Reisen nie so richtig überzeugend anwenden ließen? Und auch die Gastronomie-Tipps waren meist nicht von dieser -- unserer ganz speziellen momentanen -- Urlaubswelt. Die Bände Frankreich, Italien und Spanien der Reihe Kulinarischer Sprachführer bieten Besseres. Allerdings ist die Auswahl (5 von 96 Seiten) ein wenig knapp. Und so kommt es, dass dem einen Führerchen mangelt, was man beim anderen gerade so hilfreich gefunden hat. Die Frage nach dem Bezahlen mit der Karte etwa fehlt im Spanienband. Auch wird man sich gelegentlich erkundigen wollen, wo die Toiletten sind: Susanne Bodensteiner (Frankreich) und Cornelia Adam (Spanien) liefern die dringende Frage zum Unaufschiebbaren, bei Cornelia Schinharl (Italien) fehlt sie. Dafür bietet sie eine ganze Seite brauchbarer Sätze zum Einkaufen von Lebensmitteln. Wer ein Ferienhaus gemietet hat, wird das zu schätzen wissen. Über die Hälfte des Umfangs sind jeweils einem Lexikon vorbehalten: Die Speisekarte verstehen zu können, das ist schließlich der Hauptnutzen so einer kleinen Anschaffung. Wenigstens möchte man kapieren, ob man gerade die Vorspeisen, die Desserts oder die allgemeinen Geschäftsbedingungen studiert. Eine weitere -- wesentlich kürzere -- Wortliste hilft, vom Deutschen in die Landessprache zu übersetzen (auch im Supermarkt hilfreich). Knappe Kapitel zu den verschiedenen Regionalküchen, Tipps und eine Karte runden den Inhalt ab. Format und flexibler Einband lassen die Büchelchen in Hemdtasche oder Jeans passen: Dem Restaurantbesuch an einem warmen Sommerabend steht nichts mehr im Wege: Gute Reise und guten Appetit! ---Michael Winteroll Quelle:
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