1963 drehte Jean-Luc Godard den Film Le MĂ©pris. Als Kulisse fĂŒr die Handlung diente das auf den Klippen Capris stehende Haus Casa Malaparte des italienischen Dichters und Dandys Curzio Malaparte. Diese in den KĂŒstenfels hinein gebaute Villa mit einem auffĂ€lligen Flachdach und einer auĂergewöhnlichen Freitreppe ist einer der 50 Klassiker moderner Baukunst, die Christina Haberlik im vorliegenden Band vorstellt. Zwischen der seit 1883 entstehenden Kirche La Sagrada Familia von Antoni Gaudi und dem niederlĂ€ndischen Expo-2000-Pavillion des Rotterdamer Architekturlaboratoriums MVRDV finden sich chronologisch geordnet so bekannte Klassiker, wie das Bauhaus in Dessau, das Chrysler Bulding in New York oder das dekonstruktive Guggenheim-Museum von Frank O. Gehry in Bilbao. Es gibt aber auch Ungewöhnliches zu entdecken, wie die Filmarchitektur zu Fritz Langs Metropolis oder das auf befestigende AuĂenwĂ€nde verzichtende Curtain Wall House des japanischen Architekten Shigeru Ban. In feulletonistischen TextbeitrĂ€gen beschreibt die Autorin die Biografien der Baumeister sowie die architektonische Beschaffenheit der einzelnen Bauten und deren Entstehungsgeschichte. Zahlreiche Farbabbildungen ergĂ€nzen ihre AusfĂŒhrungen. DarĂŒber hinaus gibt sie zu den einzelnen GebĂ€uden Literatur-, Film- oder Musiktipps und rundet ihre Hinweise mit berĂŒhmten Zitaten und einer Kurzbewertung ab. Leider lĂ€sst sich weder in der Einleitung, noch in der Schlussbemerkung eine ErlĂ€uterung zur architektonischen Moderne und den Kriterien fĂŒr die Auswahl der Bauwerke finden. Die 50 Klassiker, Architektur des 20. Jahrhunderts sind informativ und unterhaltsam gestaltet und beschrieben. Als Ăbersichtswerk oder Orientierungshilfe zur Baugeschichte des letzten Jahrhunderts ist die Publikation jedoch aufgrund ihrer zusammenhangslosen Darstellung weniger geeignet. --Stefan Meyer Quelle:
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