Die Monroe: So unvergĂ€nglich wie ihre Schönheit und ihr Sexappeal ist das Interesse an Schicksal und nebulösen Ende dieses personifizierten Mythos. Ihr völlig ĂŒberraschender Tod war zugleich die Geburtsstunde einer sprudelnden Quelle von GerĂŒchten und Verschwörungstheorien. Seriöse kriminalistische Untersuchungen sind dagegen eher rar gesĂ€t. Matthew Smith hat eine solche vorgelegt, wobei aber auch seine TĂ€tervermutung weniger auf konkreten Beweisen fuĂt als vielmehr auf kombinierten Indizien und logischen Folgerungen. Zum Dreh- und Angelpunkt des Buches macht der Autor von Bestsellern wie JFK: The Second Plot zwei geheime Tonbandaufnahmen Monroes, die ihm in Abschrift zugespielt wurden. Um diese herum rekonstruiert er mit weiteren Quellen ein umfassendes Gesamtbild der letzten Tage des Hollywood-Stars. Verbunden mit biografischen RĂŒckblicken entsteht so ein sehr differenziertes Bild von einer physisch und psychisch angeschlagenen Frau, die auf der Suche nach Geborgenheit und Anerkennung so manchen Irrweg einschlug. Einer dieser Sackgassen trug den Namen Kennedy. Sowohl mit John F., als PrĂ€sident 1963 ermordet, als auch mit Robert, getötet 1968 auf dem Weg zur PrĂ€sidentschaft, pflegte sie Kontakte, die ihr nach Ansicht Smiths zum VerhĂ€ngnis wurden. Die Mörder -- die Selbstmordthese schlieĂt der Autor kategorisch aus --, die an jenem 4. August 1962 gegen 22.00 Uhr ihr Haus betraten, wollten die Politikerdynastie treffen. Ihre Absicht war es gewesen, Robert Kennedy, damals Justizminister und Marilyns letzter Besucher, "in einen Skandal zu verwickeln, wobei es so aussehen sollte, als habe er den Star ermordet (...) und unbeholfen versucht, ihren Tod als Selbstmord zu tarnen". Auf die Frage, wer die Mörder waren, hat Smith eine eindeutige Antwort: Nicht die Mafia, wie vielfach vermutet, sondern ein kleiner Zirkel innerhalb des CIA. Deren Feldzug gegen den Kennedy-Clan begann mit der Ermordung Marilyn Monroes. Zugegeben, das ArgumentationsgebĂ€ude, das Smith etagenweise aufbaut, scheint erdbebensicher. Was jedoch wieder einmal fehlt, sind harte, unwiderlegbare Beweise. Insgesamt lĂ€sst auch dieses Buch weiterhin genug Freiraum fĂŒr Spekulationen, die wohl noch oft den Raum zwischen zwei Buchdeckeln fĂŒllen werden. --Dr. Manfred Schwarzmeier Quelle:
|