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Lexikon der Werbesprüche

Lexikon der Werbesprüche
Autor: Wolfgang Hars
Verlag: Eichborn
Gebundene Ausgabe
Auflage:
Seiten: 408
ISBN-10: 3-8218-1450-0
ISBN-13: 978-3-8218-1450-6
ISBN: 3821814500
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Wenn Sie schon immer mal wissen wollten, wie berühmte Werbeslogans entstanden sind, welche Firmenphilosophie dahintersteht, sollten Sie unbedingt diese Sammlung der fünfhundert bekanntesten Werbesprüche aus den letzten fünfzig Jahren zur Hand nehmen. Was Wolfgang Hars hier zusammengetragen hat, ist teils zum Schreien komisch, aber auch höchst informativ.

"Darauf einen Dujardin" schnalzten sich bundesrepublikanische Unternehmer in den 50ern augenzwinkernd zu und ihre Begleiterinnen seufzten schmachtend. Kopfschmerzen waren obligat, Cognac kannte eh keiner. Der Legende zufolge wurde der Spruch 1952 in einer Kneipe vom damaligen Werbeleiter und seinem Berater ausgebrütet. Werbeetat damals, man höre und staune: 8,5 Mio. Mark! Oder nehmen wir den armen Klinkenputzer Kaiser. "Hallo, Herr Kaiser!" schallte es über Straßen und Spielplätze fröhlich hinweg. Ein Renner! Von einer Hamburger Agentur 1972 erdacht, wollte man den Kunden die Angst vor dem Versicherungsdschungel nehmen und schon war der menschelnde Insurance-Ahasver Kaiser geboren.

Manche Sprüche haben sich regelrecht verselbständigt und sind in die Alltagssprache eingegangen, man denke nur an "Nicht immer, aber immer öfter", den Erguß eines inzwischen verstorbenen Texters für alkoholfreien Gerstensaft, dem der Spruch von 1988, den er folgerichtig bald in jeder Kneipe entgegengeblökt bekam, schließlich selbst zu den Ohren herauskam.

Fassungslos lese man unter dem Buchstaben A, wie die Firma Feldmühle ihre bestens auf dem Markt eingeführte Klopapiermarke "Servus" ohne Not in den Orkus spülen wollte. Der moserhaft grantelnde Österreichergruß schien nicht mehr zeitgemäß. Die internationales Flair suggerierende Variante "Adios" brachte die Firma schließlich hart an den Rand des Ruins, fanden klerikale Würdenträger doch heraus, daß "Adios" für "Gottbefohlen" steht. Eigentlich schade.

Die unzähligen Markengeschichten und teilweise kuriosen Begleitumstände ihrer Entstehung dürften diesem Buch -- speziell in Wohngemeinschaften, an einem stillen Ort auf einem Tischchen in der Nähe der oben erwähnten grundzuverlässigen "Servus"-Rolle -- einen Dauerplatz garantieren. --Ravi Unger
Quelle:




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