Was ist die Zeit? Und wie läßt sich von ihr ein angemessener Begriff gewinnen? Die Erfassung des Was' oder des Wesens der Zeit, so die phänomenologische Prämisse dieser Studie, kann nur durch einen methodisch sauberen Aufweis des Phänomens der Zeit gelingen. Was ist das originäre Phänomen der Zeit? Ist Zeit mit bloßer Vergänglichkeit gleichzusetzen oder ist Zeit vielleicht etwas viel Komplexeres, nämlich die Bedingung der Möglichkeit des Erlebens von Vergänglichkeit? Phänomenanzeige sowie Deskription der wesentlichen Merkmale der Zeit werden anhand einer systematischen Analyse der klassischen Texte der Zeitphilosophie von Augustinus, Kant und Husserl durchgeführt. Auf der Suche nach dem zeitlichen Urphänomen versucht diese phänomenologische Untersuchung die Identität von Zeit und Intentionalität nachzuweisen. Zeit, so die These des Autors, ist die komplexe Einheit von bleibender Gegenwart Intentionalität, vergehenden Gegenwarten vergehende Bewußtseinsphasen sowie dem vergehenden Gegenwärtigen Bewußtseinsinhalt. Oder Kantisch formuliert Zeit ist die konkrete Einheit von bleibender Anschauungsform und dem als vergehend Angeschautem. Zeit als lebendige Urgegenwart und Uranschauung ist daher weder ein bloß subjektives bzw. objektives Phänomen, sondern die einheitliche "Qualität" der "Bewußtheit" des Seienden eben das Bewußt-Sein. Quelle:
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