Der große italienische Lichtbildner Giuseppe Pino begann als Foto-Reporter, bevor er 1980 in Amerika endgültig mit Aufnahmen aus Kunst und Industrial Design auf sich aufmerksam machte. Weltberühmt allerdings wurde Pino mit seinen Bildern von Größen der Jazz-Musik, die -- wie im Fall von Miles Davis -- Plattencover-Geschichte schrieben: Wobei man sagen kann, dass Pino der Musik der Porträtierten bei seinen Fotos oftmals an Einfallsreichtum und Verspieltheit in nichts nachstand. Über 200 Porträts enthält Pinos Jazz my Love, 200 Porträts der größten Musiker der internationalen Jazz-Szene seit den 60er-Jahren, von Louis Armstrong und Dizzy Gillespie über Dexter Gordon, Duke Ellington und Ella Fitzgerald, Nina Simone und Archie Shepp bis hin zu Chick Corea, Keith Jarrett oder Enrico Rava. Und jedes Bild versucht die Eigenheiten des Dargestellten und seines Instruments adäquat im Bild zu bannen: Das Selbstbewusstsein eines Miles Davis in Antibes 1969 etwa, der die Trompete triumphal wie ein Beutestück dem Publikum entgegen hält, die Einsamkeit der Hotelfoyers und Backstage-Zonen vor dem Konzert von Leandro "Gato" Barbieri oder Coleman Hawkins in Bologna und Milano, die fulminante Konzentriertheit von Yusef Latee und Leon Thomas während des Spielens in Montreaux 1970 oder die Lust am Singen bei Ella Fitzgerald und Count Basie neun Jahre später. Jazz my Love präsentiert vermeintliche Schnappschüsse im Konzertumfeld, vermischt mit klug arrangierten Künstlerbildnissen -- wahrlich ein Buch, auf das Foto- ebenso wie Musikfans lange gewartet haben. --Thomas Köster Quelle:
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