Die Dominikanische Republik kann seit Jahren die meisten Urlauber unter allen Karibikstaaten verbuchen. Und für diesen Boom gibt es jede Menge guter Gründe. Die Autorin Gesine Froese erklärt zum Auftakt des Marco-Polo-Reiseführers Dominikanische Republik, dass das viel mit der Herzlichkeit und Flexibilität der Bewohner zu tun hat -- und mit den zahlreichen geschichtlichen und landschaftlichen Höhepunkten der östlichen Inselhälfte von Hispaniola. Dagegen ist nichts einzuwenden. Wenn allerdings als weiteres Erfolgsrezept die spanische Sprache genannt wird -- und zwar, weil "uns schon immer die Leichtigkeit des Seins im Süden, etwa in Spanien oder Italien" lockte, verschwimmen die Zusammenhänge. Ähnlich holprige Textpassagen finden sich im Laufe des Buches leider des Öfteren. Inkompetent wird es, wenn es heißt: "Selbst für Ihre Allgemeinbildung können Sie in diesem Land etwas tun (was durchaus nicht typisch für die Karibik ist)." Als ob es Reiseziele gäbe, bei denen wir tatsächlich nichts für unsere Allgemeinbildung tun könnten -- selbst wenn wir darunter nur Dominospiel, Merengue-Tanz oder Vodoo-Kult verstehen. Die mittlerweile neunte Auflage des Titels hat sich trotzdem ganz erheblich verbessert. Das liegt hauptsächlich an der neuen Marco-Polo-Aufmachung seit dem Frühjahr 2002. Merkmale sind zum einen eine dezentere und vielseitigere Farbgestaltung, die das extrem kräftige Marco-Polo-Gelb etwas zurückdrängt. Das neue, modernere Lay-out lehnt sich ein wenig an den Polyglott APA Guide an. Weiteres Plus: Insider-Tipps werden noch konsequenter aufgelistet. So findet der Urlauber die Highlights nicht nur in den Kapiteln, sondern auch in der vorderen Umschlagklappe. Schade, dass sich die Highlight-Symbole in dem sehr gelungenen Reiseatlas nicht wiederfinden. Dafür wird aber kräftig für eine Mietwagenfirma geworben. --Jan König Quelle:
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