Neuseeland galt lange Zeit als absolutes Mekka für Outdoor-Freaks: der weltweite Siegeszug des Bungee Jumping nahm hier seinen Anfang, andere Extremsportarten im Stile des Zorbing kamen ebenfalls vom "Ende der Welt". Spätestens seit das vornehmlich in Neuseeland gedrehte Helden-Epos Der Herr der Ringe Millionen Zuschauer begeisterte, hat das Land mit der faszinierenden Maori-Kultur aber einen gewaltigen Sprung gemacht -- nämlich vom Insidertipp für Backpacker zum Traumland für alle Reisende. Wen die Aufnahmen des real gewordenen Mittelerde noch nicht überzeugt haben, der findet im farbenprächtigen Vis-à -vis Neuseeland dutzendweise weitere schlagkräftige Argumente dafür. Anhand der mehr als 1.100 farbigen Abbildungen, die im gewohnten Vis-à -vis-Stil unkonventionell als Freisteller über die Seiten gestreut werden, kann man sich in der Tat ein umfassendes Bild von den Kiwi-Inseln machen. Auf manche Fotos hätten die britischen Original-Produzenten allerdings verzichten sollen: Ein rot gepunkteter Pilz mit der originellen Bildunterschrift "Pilz" oder ein Rucksack mit dem Hinweis "Rucksack" sind wenig hilfreich. Gleiches gilt im Kapitel "Reiseinformationen" für die Aufnahmen einer Avis-Autovermietung oder eines Parkautomaten. Allerdings wird hier deutlich, dass sich das Buch vornehmlich an Auto-Reisende wendet. Die insgesamt extrem kleinteilige Aufmachung hat Vor- und Nachteile. Einerseits ist sie im Vergleich zu anderen Reiseführer-Reihen erfrischend anders und ermöglicht, dass verblüffend viele Informationen unterkommen: Mittels Piktogrammen, Skizzen, Zeitskalen und stakkatoartigen Kurztexten wird der Bogen geschlagen von touristischen Sehenswürdigkeiten über allgemein gültige vulkanische Erkenntnisse bis hin zu den speziellen neuseeländischen Eigenheiten der Wohnhaus-Architektur. Die detaillierten Städtebeschreibungen mitsamt ihren ungewöhnlichen Citykarten verdienen ein Extra-Lob. Andererseits geraten manche Abschnitte, abgesehen von den zahlreichen doppelseitigen Fotos, hin und wieder unübersichtlich. Gut deshalb, dass Übernachtungs- und Restauranthinweise in einem separaten Kapitel am Ende des Buches ausgelagert wurden. --Christina Falckenberg Quelle:
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