Bachmann führt uns behutsam, sprachlich gekonnt und eigenwillig durch Grimsels Jugend. Seine Erinnerungen wecken eigene, die Geschichten, die er erzählt, hat man auch schon gehört, doch eben anders. Der persönliche Umgang lässt sie an Intensität gewinnen. Das Drama um eine Eiger-Besteigung etwa, die fünf Elefanten, die im Zoo eintreffen und Grimsel sowie die ganze Stadt faszinieren. Sie werden ihm auch indirekt zu seinem ersten Liebesglück verhelfen. Grimsels Schwärmerei für die ältere Doris, für die zwei Birgittas später, Grimsels Kampf mit dem Glauben an Gott. Als Grimsel, schon ein bisschen älter, Ausläufer in einer Drogerie wird, beschert ihm -- und uns Lesern -- dies ein Kabinettstückchen der besonderen Art. Drogist Zihlmann referiert über die Aufgaben des Detailhandels im Allgemeinen und denen des Drogisten im Besonderen: "Der Drogist ist der allgemeinste Spezialist."

Zwischen die Kapitel setzt Bachmann kleine Einschübe: die "Geleise" eins bis drei: Beobachtungen eines Zugfahrers, Betrachtungen von Bahnhöfen ausgehend, die ihm Gelegenheit geben, die Vergangenheit in der Gegenwart zu kommentieren. Den Grimsel erwachsen werden zu lassen. Und nicht zuletzt auch die Gegenwartszustände einer Schweiz aufs Tapet zu bringen, die uns Bachmann mit großer Zuneigung, aber auch kritischer Distanz näher bringt. --Martin Walker
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