Man muss sich warm anziehen, wenn man mit den Autoren Charles Officer und Jake Page auf Reisen gehen will. Schließlich berichten die beiden Wissenschaftler von den eiskalten Regionen der Arktis. Wenn dann von der Entdeckung des Nordpols die Rede ist oder von den Wikingern, die um das Jahr 870 das Nordkap umschifften, von dem Polarfahrer Elisha Kent Kane und seinen heroischen Taten oder von der Tauchfahrt der Nautilus unter dem Eis, geschieht das auf so spannende Art und Weise, dass die Eismassen beim Lesen ganz nahe rücken. Das ist erstaunlich, denn eigentlich stehen Wissenschaftsbücher nicht gerade in dem Ruf, Leser in ihren Bann zu ziehen. Und dass es sich um ein wissenschaftliches Werk handelt, bleibt ohne Zweifel. Dafür sprechen die seitenlangen Literaturhinweise am Ende des Buches, die umfassende und sachlich differenzierte Darstellung der diversen Entdeckungen und Forschungsunternehmen sowie der Fokus auf die geografischen, geologischen und klimatischen Bedingungen der Arktis. Den Text begleiten Karten und Zeichnungen, die vornehmlich aus der Zeit der großen Polarexpeditionen zwischen 1880 und 1930 stammen. Die aktuelle Situation der Arktis wird auch thematisiert. In dem entsprechenden Kapitel "Vergnügungspark und Wetterlampe" geht es hauptsächlich um die steigende Bedeutung der Region für die Umweltforschung sowie um die Situation der Inuit -- und darum, dass die umgangssprachlich "Eskimos" genannten Nachfahren der Ureinwohner weit mehr mit einfallenden Touristen samt deren negativen Begleiterscheinungen zu kämpfen haben als mit der Kälte. --Christian Haas Quelle:
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