Al Quaida -- seit dem 11. September 2001 steht dieser Begriff als Synonym für den Terror, der die beiden Türme des World Trade Centers zum Einsturz und das amerikanische Sicherheitsgefühl ins Wanken brachte. Doch was verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung? Wer steckt dahinter? Welche Anschläge und Attentate gehen auf das Konto dieser Terrororganisation? Fundierte Antworten auf diese und weitere Fragen gibt das Buch des Journalisten und Publizisten Oliver Schröm. Wie bereits bei seiner letzten Publikation Im Schatten des Schakals. Carlos und die Wegbereiter des internationalen Terrorismus handelt es sich auch bei diesem Politreport nicht um eine spröde wissenschaftliche Abhandlung, sondern um eine gut recherchierte und spannend geschriebene Politdoku. Dadurch, dass der Autor von den zentralen Personen, die hinter Al Quaida stecken, her denkt und schreibt, gelingt es ihm, den Netzwerkcharakter dieser islamistischen Terrororganisation sehr deutlich zu machen: mal stärker vernetzt, dann wieder scheinbar zufällige Zusammentreffen -- genau das ist es, was dieses Netzwerk so schwer analysier-, durchschau- und fassbar macht. Schröm geht chronologisch vor -- angefangen beim ersten Bombenanschlag auf das WTC im Februar 1993 über die Attentate auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania bis hin zum 11. September und den Bombenanschlägen auf Djerba und Bali. Und Osama bin Laden spielt die Rolle der Symbolfigur, des Paten, der von den anderen als geistiger Führer anerkannt wird. Der Top-Terrorist ist umgeben von einer kleinen Führungsclique um den Organisationschef Khalid Scheich Mohammed, dem "Gehirn" der Organisation. Diese besteht aus mehr oder minder lose vernetzten Terrorzellen, die für einzelne Anschläge aktiviert werden. Und damit ergibt sich das Furcht erregende Bild einer Hydra, der es nichts schadet, wenn ihr ein Kopf abgehauen wird, da sofort zwei neue nachwachsen. --Dr. Manfred Schwarzmeier Quelle:
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